Suzuki: Keine Illusionen wegen Valentino-Rossi-Deal
Suzuki-Pilot Randy de Puniet bei Testfahrt in Barcelona
Der Italiener Davide Brivio, Projektleiter und voraussichtlich künftiger Teammanager bei Suzuki für die Rückkehr in die MotoGP-Weltmeisterschaft, war in seiner Eigenschaft als Berater von Valentino Rossi und Betreuer von dessen Merchandising-Geschäft in Laguna Seca.
Er fliegt in diesen Tagen nach Japan, Randy de Puniet wird anfangs August neuerlich die MotoGP-Suzuki mit dem neuen Reihenvierzylinder testen. In Europa sind für 2013 noch Tests in Mugello und Misano vorgesehen. Auch der Valencia-Test nach dem WM-Finale steht auf dem Plan.
Und wie sieht es für 2014 aus? «Wir wollen an so vielen Montag-Tests in Europa nach den Rennen teilnehmen wie möglich», erklärte Brivio. «Der Testfahrer steht noch nicht fest. Aber wir würden gern mit Randy de Puniet weitermachen. Er leistet gute Arbeit. Es macht ihm offenbar auch nichts aus, jeweils am Sonntag die Aprilia zu fahren und am Montag die Suzuki. Er ist jedenfalls eine Option für uns, aber es besteht noch kein neuer Vertrag. Wir sind offen für andere Möglichkeiten.»
Ausschau für 2015: Bradl ein Thema?
Was die Fahrersituation für 2015 betrifft, so wird sich Suzuki im Laufe des nächsten Jahren Gedanken machen. Ende 2014 laufen die Verträge sämtlicher Top-Ten-Stars aus. Nur Cal Crutchlow könnte jetzt als Kandidat ausfallen, er plant mit Ducati einen Zwei-Jahres-Vertrag.
Brivio: «Wir werden für 2015 mit allen Topfahrern reden.» Ist auch Stefan Bradl ein Thema? «Ja, natürlich. Und nicht nur, weil der deutsche Markt für jeden Hersteller sehr wichtig ist.»
Über eine Verpflichtung von Rossi macht sich Davide Brivio keine Illusionen. «Ich gehe davon aus, dass Valentino seine Karriere bei Yamaha beenden wird», ist sich Brivio bewusst. «Er wird nicht noch einmal auf eine andere Marke umsteigen und sich so einer Herausforderung, nach dem was er 2011 und 2012 erlebt hat. Valentino liebt die M1-Yamaha.»
Ausserdem sind Rossis Gagenforderungen mit dem Suzuki-Budget nicht kompatibel.
Bei den bisherigen Konfrontationen mit Honda und Yamaha büsste Suzuki rund eine Sekunde auf die Bestzeit ein. «Unser Motor ist noch nicht schnell genug», weiss Brivio. «Das haben wir für die ersten Tests erwartet. «Wir müssen unseren Speed verbessern. Auch die Elektronik stellt eine grosse Herausforderung dar. Wir fahren vorläufig mit unserer hauseigenen Mitsubishi-Elektronik. Wir haben gerade begonnen, uns mit der Magneti Marelli-Hardware zu beschäftigen, die ab 2014 obligatorisch vorgeschrieben ist. Am Jahresende werden wir damit die ersten Probefahrten unternehmen.»
Sind 2014 einzelne Renneinsatz mit Wildcards vorgesehen? «Bisher nicht», versichert Brivio.