Yamaha: Lorenzo und Rossi in Brünn mit 2014-Prototyp?
Jorge Lorenzo: In der WM 26 Punkte hinter Leader Marc Márquez
Yamaha macht ein grosses Geheimnis aus dem Test in Brünn vom 7./8. August. Der wahre Grund ist aber nicht nur, dass Weltmeister Jorge Lorenzo und Valentino Rossi dort erstmals das neue «seamless gearbox» testen, also das neue Schnellschaltgetriebe, das Honda und Ducati schon seit zwei Jahren verwenden.
Vielmehr wird Yamaha erstmals den 2014-Prototyp auf die Piste bringen, rund zwei Monate nachdem Honda das nächstjährige Fahrzeug durch Pedrosa, Márquez und Bradl in Aragón hat testen lassen.
Bisher hat Yamaha den Prototyp der nächsten Saison meistens am Montag nach dem Brünn-GP erstmals aus der Box rollen lassen. Aber der Brünn-Montag-Test fällt diesmal flach, weil mit Indy, Brünn und Silverstone drei Rennen in drei Wochen stattfinden und die Teams nach dem GP von Tschechien sofort nach England reisen müssen.
Erste Eindrücke in Brünn
Yamaha will heute und morgen in Brünn erste Eindrücke von Lorenzo und Rossi zur 2014-Maschine erhalten. Danach haben die Ingenieure noch einige Monate Zeit, um das erste Feedback zu verarbeiten und weitere Modifikationen anzubringen. Der Prototyp könnte dann am Montag nach dem Misano-GP (16. September) wieder gefahren werden. Yamaha könnte mit dem nächsten Einsatz auch bis November warten. Erstmals wird nach dem WM-Finale in Valencia drei Tage lang getestet – von Montag bis Mittwoch.
Seit dem Winter haben Lorenzo und Rossi immer wieder dieses neue Ziehkeilgetriebe gefordert. Dieses Getriebe hilft beim Beschleunigen und beim Raufschalten in Schräglage, weil die Zündung nur minimal unterbrochen wird. Yamaha-Rennchef Lin Jarvis: «Die Entwicklung des Getriebes verläuft zufriedenstellend. Es wurde bereits in Japan auf Rennstrecken getestet. Jetzt werden es unsere Werksfahrer probieren. Wenn wir komplett zufrieden damit sind, werden wir es zu den Rennen bringen.»
Lorenzo und Rossi liegen in der WM immer noch in Reichweite zu WM-Leader Marc Márquez auf der Repsol-Honda. Er führt mit 163 Punkten vor Pedrosa (147), Lorenzo (137) und Rossi (117). Deshalb ist unklar, ob Yamaha das Risiko eingeht. Diese Neuentwicklung noch in der zweiten Saisonhälfte einzusetzen.
Vorstellbar wäre, dass Rossi (er liegt in der WM 46 Punkte zurück) auf Risiko setzt und die Weiterentwicklung des Getriebes in Hinblick auf 2014 auf Wunsch von Yamaha bei den Rennen allein vorantreibt.