MotoGP-Saison 2014: Mehr als fünf Motoren erlaubt?
Aprilia-RSV4-Motor: 2014 nicht mehr in der Claiming-Rule-Wertung?
Bei der Sitzung der Teamvereinigung IRTA in Silverstone erzählte Dorna-Spitzenfunktionär Javier Alonso, dass der GP-Kalender 2014 durchaus auch 19 oder 20 WM-Läufe umfassen könnte.
Denn Argentinien wird mit der neuen Piste in Las Termas de Rio Hondo in den Kalender zurück, auch das Autódromo Internacional Nelson Piquet in Brasilia soll neu genau werden.
Ursprünglich sollte eines der vier Rennen in Spanien geopfert werden, aber weder Jerez noch Barcelona und Valencia wollen verzichten. Und Aragón hat einen Vertrag bis inklusive 2016.
Die Dorna wollte Indy loswerden, aber dort wird das Infield für 2104 neu asphaltiert, also muss der gültige Vertrag erfüllt werden.
Momentan sieht es am ehesten nach 19 Rennen aus, denn die Brasilien-Piste wird kaum rechtzeitig fertig werden. Sie wird deshalb nur im provisorischen Kalender stehen und dann im Winter rausgekippt werden.
Und wenn Laguna Seca wegen ausstehender Lizenzgebühren aus dem Programm gekippt wird, wären wir bei den üblichen 18 Rennen.
Was macht Aprilia 2014? Kommen sie als Werk?
Aber LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello hat vorsorglich die Frage aufgeworfen, ob bei 19 oder 20 Rennen in der MotoGP-Klasse weiter mit fünf Motoren gefahren werden müsste. Oder wird dann ein sechstes Triebwerk erlaubt – wie 2012?
Darauf gibt es bisher keine Antwort.
Denn Dorna und FIM entscheiden über den Kalender. Das Hersteller-Bündnis MSMA hat vor einem Jahr für 2013 die Reduktion von sechs auf fünf Motoren vorgeschlagen, zum Kostensparen.
«Wenn die MSMA nach der Veröffentlichung des Kalenders mehr Motoren verlangt, wird dieser Bitte aller Voraussicht nach stattgegeben», ist Race Director Mike Webb überzeugt. «Dieses Thema betrifft ja nur die Hersteller.»
Alle nicht von der MSMA eingesetzten Prototypen (also die Claiming Rule-Bikes) dürfen ohnedies zwölf Triebwerke pro Saison verwenden. Dazu 24 statt 20 Liter Sprit – und sie bekommen weichere Hinterreifen.
Allerdings: Aprilia-Renndirektor Gigi Dall’Igna will weiter die hauseigene Elektronik verwenden und auf die Einheits-ECU von Magneti Marelli verzichten.
Dann müsste Aprilia 2014 mit neun Motoren auskommen, denn sie gelten als Neueinsteiger – und hätte deshalb Anspruch auf ein grösseres Motorenkontingent als Honda, Yamaha und Ducati. Als Neueinsteiger wäre bei Aprilia im Gegensatz zu den drei etablierten Herstellern auch die Motorenentwicklung nicht eingefroren.
2014 müssen nämlich erstmals alle MotoGP-Motoren für die Prototypen vor dem Saisonstart versiegelt werden. Während der Saison ist keine Weiterentwicklung mehr möglich.