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Casey Stoner: «Das unterscheidet mich vom Rest»

Von Colin Young
Casey Stoner: Der eigenwillige Australier hat eine klare Meinung

Casey Stoner: Der eigenwillige Australier hat eine klare Meinung

Der zweifache MotoGP-Weltmeister spricht über seine ehemaligen Arbeitgeber Ducati, Valentino Rossi und denkt, dass er auf der aktuellen Desmosedici konkurrenzfähig wäre.

Ende 2012 ist Casey Stoner als zweifacher MotoGP-Weltmeister mit erst 27 Jahren zurückgetreten. Dieses Jahr bestreitet er die V8 Supercar Series und absolviert für Honda Testfahrten für die Entwicklung der MotoGP-Maschine und für den neuen Production Racer, die Motorradkönigsklasse verfolgt er weiterhin aus der Ferne. Weil er für Ducati 23 Grands Prix und den WM-Titel 2007 gewonnen hat, interessiert den Australier das Schicksal der Italiener speziell.

Casey, Cal Crutchlow geht als Nachfolger von Nicky Hayden zu Ducati. Ist es ein guter Karriereschritt des Briten, jetzt zu Ducati zu gehen?

Als ich 2007 zu Ducati ging, hat uns niemand auf dem Zettel gehabt, aber wir sind angetreten und haben die Weltmeisterschaft gewonnen. Ich verstehe genau, woher Cal kommt und dass er das Gefühl hat, dass er nicht bei seinem aktuellen Team bleiben kann. Aber ich denke auch, dass er nicht realisiert, welchen Standard sein aktuelles Motorrad hat, es ist im Grunde eine Werksmaschine (Anm.: Die Kunden-Yamaha bei Tech3). Es ist nicht möglich, ein viel besseres Motorrad zu bekommen als das, was Cal im Moment hat. Zu Ducati zu gehen ist der richtige Weg aus finanzieller Sicht. Aber ich bin nicht sicher, was dieser Schritt für seine Karriere bedeuten wird.

Du hast gute Zeiten bei Ducati verbracht, es war ein grosser Teil deiner Karriere. Hast du noch Sympathien für das Team und leidest du mit, weil sie schon seit drei Jahren kein Rennen mehr gewonnen haben?

Ich hatte 2011 Sympathien für Ducati, denn ich wusste, dass es bei den Resultaten von Valentino Rossi so sein würde: Wenn er gewinnt, liegt es an ihm selber, wenn er verliert, dann liegt es an Ducati. Valentino verlor, also hat Ducati die ganze Kritik abbekommen. Ich denke nicht, dass dies fair war. Ich traue mir zu, dass ich fähig gewesen wäre, auf dem Motorrad die Resultate einzufahren, speziell mit der Unterstützung, die Valentino bekam. Die Fahrer geraten in einen mentalen Zustand, der dazu führt, dass die Ducati nicht mehr konkurrenzfähig ist. Viele Leute dachten in der Vergangenheit, ich sei schwachsinnig. Aber jetzt sehen wir, dass dies nicht der Fall war.

Denkst du, du wärst auch heute noch auf Ducati konkurrenzfähig?

Jedes Werksmotorrad, das am heutigen Tag auf der Startaufstellung steht, ist siegfähig. Einige Fahrer können sich nicht selbst aufrichten, wenn sich die Dinge nicht perfekt anfühlen. Aber das ist etwas, das ich immer ignoriert habe. Wenn ich Selbstvertrauen eingebüsst habe, würden die Resultate schlechter. Aber das würden immer noch Podestplätze bedeuten und nicht den Rückfall auf Rang 10. Das ist das, was mich vom Rest unterscheidet. Ich würde nie zulassen, dass mich etwas in die Knie zwingt. aber einige Fahrer sind ziemlich glücklich damit, Entschuldigungen vorzubringen und anderen die Schuld zu geben für das, was sie selber hätten machen müssen.

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