Valentino Rossi (Rang 7): «Überall Zeit verloren»
Valentino Rossi in Aragón
Mit Platz 7 am ersten Trainingstag im MotorLand Aragón war Valentino Rossi alles andere als zufrieden. Aber er hatte triftige Gründe für das mässige Abschneiden.
«Am Nachmittag haben wir mehrere technische Probleme mit keinem Nr.1-Bike gehabt», berichtete der Italiener. «In der Früh war ich noch Fünfter, das war nicht so schlecht. Aber im zweiten Training wollten wir die Abstimmung verbessert, aber an meinem Einsatzmotorrad sind Probleme mit der Vorderbremse aufgetaucht. Wir haben alles probiert, um eine Lösung zu finden. Wir haben vorne den Reifen gewechselt, nachher die Bremsbeläge, es hat alles nichts genützt. Ich konnte mich nicht verbessern. Also blieb mir nichts anderes übrig, als auf das Nr.-2-Bike umzusteigen. Ich habe das halbe Training unnütz verstreichen lassen müssen. Das Ersatzmotorrad hatte aber nicht das beste Set-up.»
«Ich bin auf meiner schnellsten Runde nicht mit 100 Prozent Einsatz gefahren, weil ich wusste, ich habe viele Probleme. Immerhin habe ich den Rennrhythmus checken und unter 1:50 min bleiben können», erzählte Rossi. «Aber nach wenigen Runden begann der weiche Hinterreifen böse zu rutschen, links und rechts. Nachher wurde die Maschine sehr schwer zu kontrollieren: ich habe überall Zeit verloren.»
«Beim Test im Juni hatten wir 15 Grad weniger Hitze als heute und mehr Grip vom Belag her, denn damals kamen wir unmittelbar nach einem Autorennen hierher. Der Asphalt war sehr sauber, es haftete viel Gummi auf dem Belag», ergänzte Rossi. «Deshalb konnten wir damals deutlich schneller fahren. Heute war es von den äusseren Umständen her schwieriger. Aber ich hoffe, dass sich die Verhältnisse noch verbessern.»
Rossi gehörte zur Mehrheit der Fahrer, die am Freitag ganz auf die Verwendung des harten Hinterreifens verzichtete. «Denn in der jüngsten Vergangenheit war die Benützung des harten Hinterreifens nur Zeitverschwendung», stellte Valentino fest. «Früher war das heutige Problem leicht zu lösen. Man hat den harten Hinterreifen reingesteckt. Aber 2013 ist der harte Hinterreifen völlig unbrauchbar. Er funktioniert nicht. Das ist ein schlechter Reifen. Keiner benützt ihn. Kein Grip. Man muss also einfach das Beste aus dem weichen Hinterreifen rausholen.»
«Es war geplant, dass ich heute mal den harten Hinterreifen probiere, aber durch die technischen Probleme hat die Zeit nicht gereicht», teilte Rossi mit. «Aber wir kennen diesen Reifen. Kein Grip, viel Wheelspin. Nach drei, vier Reifen ein starker Gripverlust. Vielleicht teste ich ihn am Samstag mal. Aber das ist sinnlos. Er ist unbrauchbar.»
Das Motorrad habe sich seit dem Aragón-Test im Juni stark verändert, bestätigte Rossi. «Es sind seither viele Details geändert worden. Es sind ja sieben, acht Rennen vergangen, seit wir hier waren. Vielleicht probieren wir am Samstag ein Set-up aus, das ähnlich ist wie das beim Test vor dreieinhalb Monaten. Wir waren beim Test viel schneller, um eine Sekunde, weil der Grip besser war. Ein Unterschied ist aber auch, dass wir damals den weichen Vorderreifen nehmen konnten, weil es eben 15 Grad kühler war. Jetzt müssen wir wegen der 32 Grad Hitze den harten Vorderreifen nehmen. Der weiche Vorderreifen ist aber beim Bremsen viel, viel besser. Mit dem harten Reifen vorne haben wir arge Schwierigkeiten.»