Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Stefan Bradl vor Quali: «Es ist ein wenig verrückt»

Von Matthias Dubach
Stefan Bradl: Das lange Warten auf die erste Ausfahrt

Stefan Bradl: Das lange Warten auf die erste Ausfahrt

Auch der LCR-Honda-Pilot wurde vom starken Erdbeben aufgeweckt. Bradl über bange Minuten in der Nacht und die Herausforderungen des denkwürdigen Zeitplans beim Japan-GP.

Erstmals an diesem Wochenende in Motegi scheint ein Zeitplan zu bestehen, der auch eingehalten werden kann. Aber um 11.40 Uhr Lokalzeit musste noch immer abgewartet werden, ob eine Stunde danach das Moto3-Qualifying gestartet werden kann.

Um 13.50 Uhr soll es auch für die MotoGP-Stars losgehen, das Rennwochenende beginnt nach der Absage der drei freien Trainings direkt mit dem Zeittraining. Die Session dauert 75 Minuten. «Es ist noch nicht bombensicher, dass es wirklich mit dem Qualifying beginnt», meint Stefan Bradl. «Warten wir mal noch das Wetter ab. Aber das Quali dauert mehr als eine Stunde, da hat man deutlich mehr Zeit, das Motorrad abzustimmen. Das ist ein Vorteil.»

Nicht nur die extrem knappe Trainingszeit ist für den LCR-Honda-Piloten und seine MotoGP-Kollegen ein Problem, das wechselnde Wetter erschwert die Aufgabe zusätzlich. «Man muss das Motorrad für den Regen und für eine Quali-Runde abstimmen, denn am Sonntag soll es trocken sein. Es ist ein wenig verrückt… Es ist ein kurzes Wochenende, es geht dann Schlag auf Schlag. Dann müssen wir am Sonntag versuchen, im Training (Anm.: anstelle des Warm-ups gibt es am Sonntag ein 50-minütiges Training) uns auf das Rennen vorzubereiten. Das wird schon schwierig. Aber es ist für alle gleich. Wir müssen dann schauen, dass wir auch fürs Rennen eine gute Trockenabstimmung finden. Aber es hilft ja nichts, wir müssen das Rennen fahren!»

Knöchelbruch kein Hindernis

Bradl sitzt beim Gespräch mit SPEEDWEEK.com entspannt im Office des LCR-Honda-Teams. Dabei wartet auf den Moto2-Weltmeister von 2011 auch das erste ernsthafte Comeback nach seinem Knöchelbruch aus Sepang. Der Fuss schillert zwar noch in diversen Farben, aber Bradl ist viel fitter als vor einer Woche auf Phillip Island und bewegt sich ohne Krücken im Fahrerlager. In der WM liegt Bradl nach dem verpassten Grands Prix in Malaysia und Australien als WM-Siebter noch acht Punkte vor Andrea Dovizioso.

«Ich muss natürlich auch wegen meinem Fuss schauen. Ich denke, dass es mich im Regen nicht so stark behindern wird wie im Trockenen. Ich bin gespannt, wie es sich auf meinen Fuss auswirken wird. Ich kann mir vorstellen, dass es noch ein wenig zwicken wird. Aber ich bin guter Dinge, dass ich das Rennen durchfahren kann», meint der Zahlinger.

Bradl: «Ein Quali über eine Stunde kennen wir noch vom letzten Jahr. Aber das ist nun bei diesem Wetter auch notwendig und weil wir noch gar nicht gefahren sind. Wir müssen schauen, dass ich viele Runden abspulen kann und dass ich schneller und schneller werde. Vielleicht können wir etwas am Motorrad umbauen, aber dafür wird nicht viel Zeit sein. Zuerst müssen wir auf Speed kommen und eine gute Platzierung im Qualifying erreichen.»

Vom Erdbeben aufgeweckt

In der Nacht auf Samstag wurde auch der 23-Jährige vom heftigen Erdbeben mit der Stärke 7,1 auf der Richterskala aufgeweckt. «So um viertel nach 2 Uhr bin ich aufgewacht, einen kurzen Moment habe ich schon etwas Angst gehabt; weil ich das auch noch nie erlebt habe», schilderte Stefan. «Und dann habe ich nicht gewusst, was jetzt kommt, ob das vorbei ist. Danach war ich schon noch eine halbe Stunde lang wach und habe nicht so rasch wieder schlafen können. Aber es passierte nichts mehr. Es ist auch keine Panik ausgebrochen. Ich muss es nicht unbedingt öfters haben, ich bin aus dem Tiefschlaf aufgeweckt worden», schildert Bradl die Naturgewalt.

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