Stefan Bradl (6.): «Die Ansprüche sind höher»
Stefan Bradl: Rang 6 und die erstmalige Zielankunft in Valencia
Würde Stefan Bradl die seit 2007 in Valencia anhaltende Sturzserie endlich beenden können? Das war die grosse Frage, die sich das LCR-Honda-Team beim Valencia-GP stellte. Bisher hatte der Moto2-Weltmeister von 2011 in Valencia noch nie einen Punkt geholt. Noch schlimmer: Er war hier noch nie bei einem WM-Lauf ins Ziel gekommen.
Bradl begann entsprechend vorsichtig, beendete die erste Runde hinter Andrea Iannone sogar als Neunter. In der achten Runde schnappte er sich Bradley Smith, dann war er an siebter Stelle, nur 0,855 Sekunden hinter Cal Crutchlow.
Der Brite schmiss seine Tech3-Yamaha in Runde 10 weg, somit hielt sich Bradl hinter den führenden Fünferpulk mit Jorge Lorenzo, Marc Márquez, Alvaro Bautista, Dani Pedrosa und Valentino Rossi an sechster Position.
Nach zwölf Runden fehlten Bradl 3,5 Sekunden auf Leader Lorenzo und 1,8 Sekunden auf den Fünftplatzierten Pedrosa.
Nach 22 von 30 Runden hatte Bradl seinen Verfolger Bradley Smith bereits um 5,2 Sekunden distanziert. Bautista lag bereits 7,8 sec vor dem Deutschen.
Schliesslich kassierte Bradl für Platz 6 erstmals Punkte auf dieser bisher für ihn verhexten Strecke.
«Mein Start war okay, aber die erste Runde war nicht gut. Ich bin ein bisschen eingezwängt worden. Manche Gegner haben wirklich Harakiri-Aktionen gestartet. Aber die grossen Loser der Anfangsphase waren Crutchlow und ich», schilderte Stefan. «Ich habe dann Iannone überholen müssen und habe mich eigentlich recht wohl gefühlt. Ich bin genau so schnell gewesen wie die Leute vor mir, wie Bautista, wie Crutchlow, wie Rossi. Ich musste aber vorher noch Smith schnappen. Danach war schon ein Abstand da.»
«Nachher habe ich in Turn 2 meinen ersten grossen Rutscher gehabt. Ich habe 1 oder 1,5 Sekunden verloren, in dieser Runde ist Crutchlow gestürzt. Dann habe ich gesehen, der Abstand zu Bautista ist fast ein bisschen zu gross. Ich habe nicht näher kommen können. Es war mein Limit, den Abstand gleich zu halten. Dann habe ich in Turn 1 noch einen heftigen Vorderrad-Slide gehabt und wieder einen weiten Bogen fahren müssen. Dann bin ich das Rennen zu Ende gefahren. Ich habe – wie erwartet – grosse Probleme mit dem Vorderrad bekommen. Ich kann nicht alles auf das Motorrad schieben. Ich tue mich komischerweise auf dieser Strecke einfach schwer. Ich bin froh, dass ich das Rennen hier endlich mal zu Ende gefahren bin. Platz 6 ist okay. Aber unsere Ansprüche sind höher.»
«Die Wahl des harten Vorderreifens war die richtige Entscheidung. Es sind alle hinten und vorne harte Mischung gefahren», erzählte Bradl.