Avintia Blusens: Superbike-Chassis besser als FTR!
Wenige Sekunden später war das Rolltor bei Avintia Blusens wieder unten
Neben zahlreichen Superbike- und Superport-WM-Teams tauchte Ende letzter Woche auch die MotoGP-Truppe von Avintia Blusens im MotorLand Aragón auf. Mike di Meglio testete fleißig mit der FTR-Kawasaki, Héctor Barberá rückte mit einem Zwitter aus Kawasaki-Superbike-Chassis und Kawasaki-Open-Motor aus. Das Team machte ein großes Geheimnis um die schwarze Kawasaki ZX-10R, gab keinerlei Auskünfte, schloss das Rolltor der Box wann immer möglich.
SPEEDWEEK.com deckt die wichtigsten Fakten auf.
Das Motorrad wurde vom spanischen Provec-Team vorbereitet, Kawasakis Partner in der Superbike-WM. Es handelt sich um ein aktuelles Superbike-Chassis, in ihm war ein Kawasaki-Motor nach Open-Reglement (Einheits-ECU, dafür 24 statt 20 Liter Tankinhalt) eingebaut. Vorbereitet wurde der Motor von der Motorenschmiede Akira. Akira kümmert sich nicht nur um das Tuning der Kawasaki-Motoren für Avintia Blusens, sondern macht auch den Service an den Werksaggregaten von Kawasaki für die Superbike-WM.
Während des letzten MotoGP-Tests in Valencia waren Experten davon ausgegangen, Avintia Blusens wolle mit den Motoren einen Schritt nach vorne machen und deshalb in Aragón Superbike-Werksmotoren von Kawasaki probieren. Inzwischen ist klar, dass es mehr ums Chassis ging.
«Wer ist FTR?», heißt es bei Kawasaki abfällig. «Was qualifiziert FTR für den Chassis-Bau? Das Kawasaki-Chassis ist besser und leichter.»
Die Rundenzeiten unterstreichen dies: Die Blusens-FTR-Kawasaki hat im direkten Vergleich gegen die Werks-Superbikes keine Chance. Verständlich, dass Avintia Blusens nun mit dem Chassis eines perfekt ausgereiften Serienmotorrades liebäugelt. Das Kawasaki-Chassis wäre zudem wesentlich günstiger als der Prototyp von FTR und könnte dem Team einiges Geld sparen.
Aprilia ging in der MotoGP-Klasse anfänglich den gleichen Weg, nutzte als Basis für die ART das Superbike RSV4.