Iodaracing sucht Ersatz, Leon Camier wollte Garantien
Leon Camier sucht nach einer langfristigen Perspektive
Der Italiener Danilo Petrucci war wegen eines mutmaßlichen Elektronikdefekts am 4. Mai im Warm-up zum Jerez-GP in Kurve 3 gestürzt und hat sich einen Bruch am rechten Handgelenk zugezogen.
Im Le-Mans-GP letzten Sonntag hätte Luca Scassa Petrucci ersetzen sollen, doch der hauptberufliche Superbike-WM-Pilot (Pedercini Kawasaki) brach sich bei Testfahrten mit der ART-MotoGP-Aprilia in Mugello den Oberschenkelhals rechts.
Bevor das von Geldproblemen geplagte Team Iodaracing Project von Giampiero Sacchi Scassa fragte, klopfte es beim Engländer Leon Camier an, der derzeit als Ersatz für den verletzten Sylvain Barrier bei BMW Italia in der Superbike-WM aushilft, nachdem er im Winter von Iodaracing abserviert worden war. Das Team konnte nicht genügend Budget für zwei Fahrer auftreiben und entschied sich für Petrucci als alleinigen Piloten.
Camier, wenig nachtragend und derzeit ohne Perspektive in seiner Karriere, hörte sich das Angebot von Iodaracing an – und sagte ab. «Ich hatte mehrere Gründe dafür», erzählte er SPEEDWEEK.com in Donington Park. «Von Aprilia wollte ich Garantien haben, dass ich die Saison für Iodaracing fertigfahren kann, ich wollte den Deal, den wir im Winter ausgemacht haben. Nur für zwei oder drei Rennen will ich nicht aufs Motorrad springen. Das Team steckt in Schwierigkeiten, das hätte mir nichts gebracht. Aprilia konnte mir die geforderte Sicherheit nicht garantieren, also lehnte ich ab. Iodaracing braucht einen Sponsor. Wenn sie diesen finden, fahre ich gerne für sie. Momentan können sie mir keinen längerfristigen Job anbieten. Ich fahre ein paar Rennen für sie, helfe bei der Motorrad-Entwicklung, gebe mein Bestes und dann? Dann fange ich wieder von vorne an.»