Die Würfel auf dem MotoGP-Transfermarkt für 2015 sind gefallen, die letzten Puzzlesteine wurden positioniert. Bei den grossen Werksteams hat das grosse Sesselrutschen ohnedies nicht stattgefunden. Marc Márquez und Dani Pedrosa haben ihre Verträge bei Repsol-Honda um jeweils zwei Jahre verlängert, Valentino Rossi bliebt noch zwei Jahre bei Movistar-Yamaha, Jorge Lorenzo ebenfalls. Der WM-Fünfte Andrea Dovizioso hat erwartungsgemäss einen neuen Ducati-Zweijahres-Werksvertrag unterzeichnet. Andrea Iannone hat einen Ducati-Werksvertrag für 2015 unterzeichnet. Dazu kommen mit Suzuki (Aleix Espargaró, Maverick Viñales) und Aprilia Racing (Marco Melandri, Alvaró Bautista) zwei Werke zurück in die Königsklasse. Und wie sieht es bei den Satelliten-Teams aus? Cal Crutchlow hatte als einziger aus den Top-Ten von 2013 einen Zwei-Jahres-Vertrag bis Ende 2015 – und wird ihn nicht erfüllen. Der WM-Zwölfte übernimmt nächstes Jahr bei LCR-Honda den Platz von Stefan Bradl auf der Factory-Spec-Honda RC213V, der Finanzdienstleiter CWM wird neuer Hauptsponsor. LCR bekommt erstmals seit 2006 einen zweiten Teamplatz – und besetzt ihn auf Wunsch von HRC mit Moto3-Pilot Jack Miller, der eine Open-Class-Honda fährt und Ex-Stoner-Crew-Chief Cristian Gabbarini an seiner Seite haben wird. Bei Gresini-Honda ist Hauptsponsor Go&Fun ausgestiegen, deshalb konnte Teambesitzer Fausto Gresini für Scott Redding keine Factory-Honda bestellen und auch keinen Fahrer für das Open-Bike präsentieren. Gresini wechselte den Ausrüster und bildet künftig das Aprilia-Werksteam. Seine Factory-Honda übernimmt das belgische Marc VDS Racing Team; es wird ein Drei-Jahres-Vertrag ausgehandelt, Redding sollt die Werks-Honda 2015 und 2016 fahren. Das spanische Drive-M7-Aspar-Team von Jorge Martinez hatte bis Aragón Zweifel an der Genesung von Nicky Hayden, macht aber mit ihm weiter, als Teamkollege wurde – wie erwartet – Superbike-Star Eugene Laverty verkündet. Das tschechische AB Cardion Motoracing-Team wird wieder Karel Abraham auf einer Open-Honda fahren. Dass HRC auf den Bau der missglückten Production-RCV1000R verzichtet und 2015 nach dem Yamaha-System einfach diesjährige Werksmaschinen in der Open-Class verleast, hat sich längst herumgesprochen. Die Bikes werden RC213 RS heissen, sie werden kein Seamless-Getriebe haben, dafür die Pneumatik, die den Production-Racern fehlte und ihnen einen enormen Power-Nachteil bescherte. Tech3-Yamaha wird 2015 wieder mit Pol Espargaró und Bradley Smith besetzt sein. Forward-Yamaha verliert Aleix Espargaró an Suzuki und hat Colin Edwards in die Rente geschickt. Stefan Bradl soll 2015 für Forward die Open-Class gewinnen, der zweite Fahrer ist der Franzose Loris Baz. Bei Pramac-Ducati wurde für 2015 und 2016 der zweite Platz neben Yonny Hernandez mit Danilo Petrucci besetzt. Das heisst: Ducati hat bei den zwei Factory-Teams auf vier Plätzen drei Italiener (Dovizioso, Iannone und Petrucci) unter Vertrag. Für einen Global Player auch nicht gerade eine hinreissende Marketing-Strategie. Das Iodaracing-Team (jetzt mit ART-Aprilia und Danilo Petrucci dabei) plant die WM-Saison 2015 mit dem Japaner Hiroshi Aoyama, der bei Aspar arbeitslos wird. PBM-Aprilia steigt aus, die beiden Startplätze wird quasi das Suzuki Werksteam beanspruchen. Avintia Racing wechselt von FTR-Kawasaki auf Open-Class-Bikes von Ducati, die Spanier werden das diesjährige Pramac-Material übernehmen. Als Fahrer sind Héctor Barberá und Mike di Meglio fix. Das heisst: Zwei Plätze von PBM fallen weg, dafür kommt Suzuki, LCR hat einen Fahrer mehr, MarcVDS kommt neu dazu, bei Gresini fallen die zwei Plätze nicht weg, weil sie mit Aprilia besetzt werden. Es könnten statt 23 also nächstes Jahr 25 Fixstarter fahren, wenn Iodaracing weitermacht. * Noch nicht offiziell bestätigt