Valentino Rossi: Mit 36 Jahren zu Titel Nummer 10?
Heute vor genau 36 Jahren, am 16. Februar 1979, wurde Valentino Rossi in Urbino als Sohn des WM-Piloten Graziano Rossi geboren. Wer hätte damals geahnt, dass aus ihm der erfolgreichste Motorradrennfahrer der Gegenwart wird.
Sein Markenzeichen hat «The Doctor» neben dem Talent ebenfalls von seinem Vater: die Startnummer 46. Sie ist mittlerweile legendär und von den Fantribünen weltweit nicht mehr wegzudenken.
Wie kam Rossi eigentlich zu seinem Spitznamen «The Doctor»? In Italien bekommt man den Spitznamen «Il Dottore», wenn man etwas besonders gut kann. Des Weiteren begründet sich der Zusatz Dottore in der Vorliebe der Italiener, besonders verehrten Persönlichkeiten einen Titel als Respektsbekundung voranzustellen, auch wenn sie diesen gar nicht besitzen.
Rossi geht mittlerweile als echter Doktor an den Start. Die Universität seiner Heimatstadt Urbino hat ihm den Ehren-Doktortitel für Kommunikation verliehen.
MotoGP statt Fußball
Valentinos Mutter Stefania wünschte sich, dass er Fußballspieler würde, doch sein Vater brachte ihn zum Kartsport.1990 gewann er die regionale Go-Kart-Meisterschaft. Das war der Beginn einer einzigartigen Motorsportkarriere.1991 kam der Wechsel in den Zweiradsport.
1996 folgte der Einstieg in die Weltmeisterschaft. Rossi fuhr für Aprilia in der 125er-Weltmeisterschaft und holte in Brünn seine erste Pole-Position und seinen ersten Sieg. Der Rest ist Geschichte.
Rossi holte bisher neun WM-Titel. 2001 gewann Rossi die letzte Weltmeisterschaft der 500er-Zweitakter wurde damit nach Phil Read der zweite Fahrer in der Geschichte des Motorradrennsports, der in drei Klassen einen Titel gewonnen hat. Mittlerweile reihte sich auch Marc Márquez in diese Riege ein.
Nach zahllosen Erfolgen und neun Titeln ließ sich Rossi 2011 auf das Abenteuer Ducati ein, doch er scheiterte. 2013 kehrte er zu Yamaha zurück. Ende 2013 traf Rossi eine bahnbrechende Entscheidung. Er trennte sich von Crewchief-Legende Jeremy Burgess und ersetzte ihn durch Silvano Galbusera.
2014 war Rossi konkurrenzfähig wie lange nicht mehr. Er gewann zwei Rennen und stand elf weitere Male auf dem Podest. Nun ist er Vizeweltmeister.
2015 will er mit 36 Jahren seinen zehnten WM-Titel in Angriff nehmen. «Der Titel ist im nächsten Jahr sicher nicht unmöglich. Natürlich ist es 2015 mein Ziel, Weltmeister zu werden. Ich denke, dass wir uns bis zum Saisonstart nochmals verbessern können. Wir haben seit dem Ende der letzten Saison hart gearbeitet und viel Potenzial gezeigt. Ich kann mich nochmal verbessern und Silvano wird ein Jahr Erfahrung haben. Auch er kann sich dadurch steigern, denn er hatte vor diesem Jahr keine MotoGP-Erfahrung. Auch die Arbeit zwischen uns wird sich noch verbessern, denn wir kennen uns jetzt besser.»
Seine ärgsten Konkurrenten werden dabei Weltmeister Marc Márquez und Rossis Teamkollege Jorge Lorenzo sein. «Jorge wird im nächsten Jahr ab dem ersten Rennen sehr, sehr stark sein. 2014 hatte er anfangs Probleme, doch seit dem Sachsenring-GP war er auf allen Strecken sehr schnell. Er ist mit Sicherheit ein Titelanwärter. Natürlich dürfen wir nicht vergessen, dass Marc in diesem Jahr 13 Rennen gewonnen hat. Ich muss einen weiteren Schritt nach vorne machen, um gegen diese beiden im WM-Kampf zu bestehen, aber genau das werde ich versuchen», verspricht Rossi.