Sky-Manager: «Können MotoGP sehr gute Heimat bieten»
TV-Sender Eurosport sendet neun der 18 MotoGP-Rennwochenenden 2015 live im Free-TV. Die anderen neun Grands Prix müssen die Fans via Pay-TV oder Internet kostenpflichtig verfolgen. Doch der Slogan von Eurosport, der Sender besitzt die exklusiven TV- und Digitalrechte für die MotoGP-WM in Deutschland von 2015 bis einschließlich 2018, lautet «MotoGP – Mehr als je zuvor». Um diesen Vorsatz noch besser zu erfüllen, wurde eine Kooperation mit Pay-TV-Gigant Sky für die MotoGP-WM geschaffen.
2014 wuchs die Abonnentenzahl von Sky Deutschland auf knapp 4,1 Millionen. Ein Jahr zuvor hatte der Pay-TV-Sender rund 450.000 Abonnenten weniger. Gewinne nach Steuern und Abgaben fährt Sky Deutschland noch nicht ein, aber im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres konnte das Unternehmen den Verlust auf 37,1 Millionen Euro mehr als halbieren. Gleichzeitig kletterte der Umsatz des einst unter dem Namen Premiere bekannten Pay-TV-Senders um 8,8 Prozent auf 450,7 Millionen Euro.
SPEEDWEEK.com sprach mit Ralph Fürther, Vizepräsident für Consumer Communications des Pay-TV-Senders Sky, über den Trend der Sportübertagungen im Pay-TV und die Leistungen von Sky für MotoGP-Fans.
Ist Pay-TV die Zukunft des Sport-Fernsehens?
Ich glaube, dass wir Sportarten wie der MotoGP-WM eine sehr gute Heimat bieten können. Wir können Dinge, die andere Sender nicht können, wie im Falle der MotoGP die Multifeeds. Wir bieten auf bis zu sechs Kanälen zusätzliche Optionen an. An einem MotoGP-Wochenende übertragen wir 20 Stunden, das ist sehr viel. Insgesamt übertragen wir 800 Stunden Motorsport bei Sky über die Partnersender und unsere eigenen Channels. Das sind Dinge, die nur wir können. Das ist für viele Sportarten interessant, zum Beispiel auch für Handball. Wir haben die Handball-WM so ausführlich gezeigt wie noch nie im deutschen Fernsehen.
Rückt im Falle der MotoGP-Übertragung noch mehr in den Pay-TV-Bereich ab oder bleibt es für Sky bei speziellen Zusatzleistungen wie Multifeeds?
Das ist eine gute Frage auch an die Eurosport-Kollegen. Wenn man zurückblickt, haben wir den Sender gemeinsam immer weiter ausgebaut. Wir haben gemeinsame Ziele entwickelt, die für den Abonnenten und den Sport gut sind. Dass wir manche Dinge nun exklusiv haben, ist eine sehr gute Weiterentwicklung für Sky Deutschland. Ich denke aber, da ist noch Luft nach oben. Wir sind bereit, weitere exklusive Dinge von Eurosport in Empfang zu nehmen.
Erklären Sie bitte unseren Lesern den Mehrwert von Multifeeds.
Multifeeds sind im Pay-TV nicht neu. Wir nutzen sie seit vielen Jahren bei der Formel 1 und im Fußball. Sie zeigen mehr, als ein einzelner Kanal bieten kann. Eurosport 360 zeigt beispielsweise mehr Blickwinkel, man hat das Basissignal, bekommt aber auch die Bilder der Helikopter-Kamera oder von Onboard-Kameras geliefert. Das ist natürlich ganz klar Fan-TV. Doch jemand, der am Wochenende so viele Stunden konsumiert, hat auch das Recht, natürlich auch noch andere Perspektiven zu sehen. Gerade bei einem MotoGP-Rennen ist das sehr interessant. Bei einem Badminton-Spiel wäre das anders. Wir nutzen die Multifeeds seit 2013 mit Eurosport beim Tennis, damit haben wir angefangen. Für die MotoGP-Klasse bieten wir nun erstmals eine Erweiterung an und sind sehr gespannt, wie es beim Zuschauer ankommt.
Welche Kosten kommen auf den SPEEDWEEK.com-Leser zu, wenn er von ihrem Angebot profitieren will?
Sky kann man derzeit ab 16,90 Euro abonnieren. Das ist ein fantastischer Einstiegspreis. Über unsere Website sind alle Angebote, die wir derzeit haben, abrufbar. Jeder muss selbst auswählen, was er möchte und was zu seinem TV-Konsum passt. Das geht bis hoch zu 60 Euro, aber der Einstiegspreis liegt deutlich niedriger. Ein einzelnes Motorsport-Paket gibt es nicht, doch die Leistungen sind im Sport-Paket enthalten – auch Formel 1 und Formel E. Das ist perfekt für jeden Motorsport-Fan.