Seamless-Getriebe: Aprilia macht Zulieferern Druck
«Untersteuern ist das Problem, welches ich als Erstes lösen würde, wenn ich die Wahl hätte», sagt Aprilia-Rennchef Romano Albesiano. Er sitzt in seinem Büro im Aprilia-Auflieger direkt hinter der Box, als SPEEDWEEK.com bei ihm vorbeischaut. Alvaro Bautista testet derweil in Jerez das neue Getriebe ohne Zugunterbrechung, Marco Melandri einen Rahmen sowie eine andere Schwinge. Der Nutzen ist unterschiedlich.
«Das Getriebe funktioniert ganz gut», hielt Albesiano fest. «So gut, dass wir bereits unsere Zulieferer angerufen und sie gebeten haben, die Produktion der benötigten Teile zu beschleunigen. Wenn möglich, würden wir das Getriebe unseren Fahrern gerne in Mugello zur Verfügung stellen. Wenn das nicht klappt, dann in Barcelona – nicht später.»
Der Mugello-GP ist am 31. Mai, Barcelona zwei Wochen darauf.
Die Aussagen bezüglich der Schwinge und des Rahmens fallen weniger positiv aus. Albesiano: «Das ist kein neuer Rahmen, wir haben ihn schon während der Winter-Tests in Sepang probiert – allerdings mit einem anderen Set-up. Melandri berichtet von Vor- und Nachteilen. Unglücklicherweise überwiegen die Nachteile, also sortieren wir ihn wohl aus.»
Damit wird dieser Rahmen kein Teil des 2016er-Bikes, das «wahrscheinlich kommenden November oder Dezember getestet wird», so der Rennchef. «Nicht vorher. Wir verwenden einen V4-Motor mit engem Zylinderwinkel.»
Aprilia hat sich schon früh entschieden, dass sie im Fokus der Weltmeisterschaft entwickeln wollen und nicht im Verborgenen – das bringt viel Kritik mit sich. «Ich habe schon letzten Winter gesagt, dass es ein großer Erfolg für uns wäre, wenn es einer unserer Fahrer bei ein paar Rennen in die Top-10 schafft», unterstreicht Albesiano. «An dieser Zielsetzung hat sich nichts geändert.»
Die bisherigen Highlights: Rang 14 von Alvaro Bautista in Austin und Jerez.