Aragón: Heute grosser Michelin-Test – 20 Fahrer dabei
Aragón: Heute wird hier nur mit Michelin-Reifen gefahren
Der Montag-Test heute auf dem MotorLand Aragón soll auf Wunsch von Michelin von möglichst vielen MotoGP-Piloten absolviert werden. Deshalb werden neben den Werkspiloten von Honda, Ducati, Suzuki und Aprilia auch einige Testfahrer der Werke ihre Runden drehen.
Nur das MoviStar-Yamaha-Team hat angekündigt, die beiden Titelanwärter Rossi und Lorenzo – wie schon in Brünn – wegen Verletzungsgefahr nicht testen zu lassen. Für Yamaha soll Testfahrer Colin Edwards die Arbeit erledigen.
Michelin tritt bekanntlich 2016 nach sieben Jahren die Nachfolge von Bridgestone als Lieferant der Einheitsreifen an. Die Franzosen (26 WM-Titel in der Königsklasse in den 31 Jahren von 1976 bis 2006) wollen in diesem Jahr auf allen 18 Pisten Testfahrten absolvieren, die 2016 als GP-Schauplätze ausgewählt wurden.
Auch die renommierten MotoGP-Kundenteams wie LCR-Honda, Marc VDS-Honda und Tech3-Yamaha werden heute am Michelin-Test mitwirken, die kleineren Teams wie AB Motoracing (Abraham) und Iodaracing verzichten, um Geld und Material zu sparen.
Pramac Ducati wollte sich den Test ebenfalls schenken. «Aber Ducati hat uns gebeten, wenigstens einen halben Tag mit Danilo Petrucci zu fahren, weil wir ein Chassis mt Michelin ausprobieren sollen», erklärte Pramac-Teammanager Francesco Guidotti gegenüber SPEEDWEEK.com. Der Grund: Iannone soll wegen seiner lädierten Schulter möglichst geschont werden.
Bei Marc VDS darf Scott Redding (2016 bei Pramac Ducati) zwei Stunden fahren; am Nachmittag debütiert dann Moto2-Weltmeister Tito Rabat auf der Werks-Honda RC213V in der MotoGP-Klasse. Rabat hat gestern in Aragón das Moto2-Rennen gewonnen.
Beim nassen Michelin-Montag wurde Stefan Bradl von Aprilia nahelegt, nicht aufs Motorrad zu steigen, weil er die RS-GP damals noch nie im Regen bewegt hatte, also sollte er sie bei solchen Verhältnissen vorher mit Bridgestone kennenlernen, was dann in Silverstone und Misano passierte.
Heute wird Stefan Bradl also erstmals in seinem Leben mit Michelin ausrücken. «Ich bin jetzt vier Jahre mit Bridgestone gefahren. Ich werde es vorsichtig angehen lassen», hat sich der Bayer vorgenommen. «Es wird sicher einige Zeit dauern, bis ich mich an die neue Reifenmarke gewöhnt habe.»
Michelin hatte bisher einige Probleme mit den Vorderreifen, der den Fahrern wenig Gespür fürs Limit gab, was bereits zu etlichen Stürzen (Rossi, Lorenzo und Márquez in Mugello, Iannone in Misano) führte. In Misano waren vor zwei Wochen Fortschritte zu verzeichnen, das behauptete zumindest Technical Director Nicolas Goubert.
Weil die Teams alle noch Verträge mit Bridgestone haben, dürfen sich die Fahrer nicht über die Vorzüge oder Nachteile von Michelin äussern, es gibt auch keine offizielle Zeitnahme, damit keine konkreten Vergleiche mit den offiziellen Zeiten vom Weekend angestellt werden können. Michelin darf auch nicht auf den Bikes werben, die Bridgestone-Aufkleber werden allerdings entfernt.