Loris Baz: «Auf dem Level der Open-Class-Software»
In Jerez hatten die Avintia-Piloten Loris Baz und Héctor Barberá erstmals die Möglichkeit, das neue Elektronik-Paket für 2016 zu testen. Baz muss sich nicht nur an die Einheits-ECU und die neuen Reifen gewöhnen, sondern auch seinen Fahrstil von der Open-Yamaha auf die Ducati GP14.2 umstellen. Trotzdem legte der Franzose eine konstante Pace vor.
Am Freitag musste Baz einen kleinen Sturz hinnehmen, als er seine Zeit verbessern wollte. Glücklicherweise blieb er unverletzt. Seine persönliche Bestzeit lag bei 1:40,2 min. Zum Vergleich: Die Pole-Zeit lag bei 1:37,910 min. Die schnellste Rennrunde beim Grand Prix im Mai war eine 1:38,735 min.
«Ich konnte am Ende keine schnelle Runde fahren», räumte Baz ein. «Der neue Reifen bot keinen Grip. Doch insgesamt bin ich mit den zwei Testtagen in Jerez zufrieden. Meine Pace ist ziemlich gut, denn ich fuhr meine schnellste Zeit mit einem 16 Runden alten Reifen. Es ist sehr positiv, dass ich 20 Runden im Bereich von 1:40,2 min beziehungsweise 1:40,3 min fahren konnte», versicherte der 22-Jährige.
Wie bewertet Baz die Einheits-ECU von Magneti Marelli? «Wir müssen noch mehr mit der Elektronik arbeiten. Doch am Freitag konnten wir sie stark verbessern. Ich fühlte mich aber noch nicht völlig wohl damit. Dieser Test war gut, um eine Grundabstimmung für Sepang zu haben. Im Moment befinden wir uns mehr oder weniger auf dem Level der Open-Class-Software. Doch sie hat mehr Potenzial, deshalb müssen wir weiter an ihr arbeiten. Der Winter wird lang. Ich freue mich schon, mein Bike im Februar wieder zu fahren. Nun ist es aber Zeit für Entspannung, den Schnee zu genießen und über das nächste Jahr nachzudenken.»
Für Héctor Barberá verlief der Test mit der Einheits-ECU nahezu perfekt. Am Kurveneingang und Kurvenausgang konnten Fortschritte mit der Elektronik erzielt werden. Auch mit den Michelin-Reifen kam der Open-Champion aus Spanien bestens zurecht.
Barberá legte eine persönliche Bestzeit von 1:39,9 min vor. «Wir konnten viele Dinge testen und sammelten nützliche Daten für Ducati. Am Donnerstag war es noch schwer, die richtige Abstimmung für die Elektronik zu finden. Am Nachmittag gelang uns jedoch ein Fortschritt, meine Pace war gut. Am Ende gelangen mir tiefe 1:40er-Zeiten ziemlich leicht. Wir konzentrierten uns nicht auf schnelle Zeiten, sondern auf einen konstanten Rhythmus. Wenn morgen ein Rennen stattfinden würde, dann wären wir sehr stark. Im nächsten Jahr wird alles enger», ist Barberá überzeugt.
Barberá lobt die Einheitsreifen von Michelin. «Mit den Reifen hatte ich schon in Valencia ein gutes Gefühl, doch auf dieser Strecke mit anderem Grip fühlte ich mich mit der Front besser. Der Grip des Hinterreifens ist fantastisch.»