Denning (Yamaha): «Alex Lowes hat alles für MotoGP»
Tech3 Yamaha hat für die MotoGP-WM 2017 den Bayer Jonas Folger verpflichtet, Pol Espargaró soll ein viertes Jahr im französischen Team bleiben.
Alex Lowes, Zwillingsbruder des aktuellen Moto2-WM-Zweiten Sam, stand bei Tech3 für nächstes Jahr nie zur Diskussion, auch wenn dies in Italien berichtet wurde.
Für die Zukunft kann man sich bei Yamaha aber durchaus vorstellen, den 25-Jährigen aus Lincoln in die Königsklasse zu hieven.
«Alex hat genügend Fähigkeiten, Entschlossenheit und Rennintelligenz, um in MotoGP einen großartigen Job zu erledigen», ist Yamahas Superbike-Teamchef Paul Denning überzeugt. «Er fährt sicher auf dem Level der aktuellen Tech3-Piloten. Yamaha hatte aber die Auswahl aus vielen Fahrern und es gibt andere, die momentan mehr gewinnen oder ihr Talent offensichtlicher zur Schau stellen. Alex konnte das bislang nicht tun, weil es mit einem neuen Projekt wie unserem nicht einfach ist, die Spitze zu erreichen. Ganz klar, ich werde jede zukünftige Möglichkeit unterstützen, wenn Yamaha Alex in die MotoGP-WM bringen möchte.»
Lowes hat seit seinem Einstieg 2014 in die Superbike-WM vielfach überragenden Speed gezeigt, aber auch eine hohe Fehlerquote bis hin zu vielen Stürzen.
Seine Statistik fällt entsprechend mager aus: In 66 Superbike-Rennen fuhr der Engländer nur dreimal aufs Podest. In seinen zwei Jahren bei Suzuki und jetzt mit der neuen R1 im Yamaha-Werksteam hatte er aber auch nie ein siegfähiges Motorrad zur Verfügung. Kurz vor Halbzeit ist er lediglich Neunter der Superbike-WM 2016.
Immerhin: 2013 wurde er Britischer Superbike-Meister.
«Alex hat das Potenzial ein Spitzenfahrer in MotoGP zu sein, wie er es in der Superbike-WM bereits ist», meinte Denning gegenüber SPEEDWEEK.com. «Dort wird er nächstes Jahr um Rennsiege und die Meisterschaft kämpfen können. Er hat genügend Zeit, ist 25 Jahre alt, und kann sich mit Yamaha entwickeln. Er hat genügend Talent und Speed, um an der Spitze zu fahren. Ob er das auch in MotoGP könnte, kann ich nicht sagen. Es ist eine Frage der Situation. 2014 war Alex’ erste Saison in der Superbike-WM und er war Teamkollege von Eugene Laverty. Die Suzuki war nicht so konkurrenzfähig, die beiden kämpften aber in den meisten Rennen gegeneinander – teilweise bis zur letzten Kurve. Eugene hatte letztes Jahr eine extrem schwierige MotoGP-Saison und jeder dachte, er wäre zu nichts zu gebrauchen. Jetzt ist er der Held und erledigt mit einer anderen Maschine einen fantastischen Job. Mehr muss man dazu nicht sagen. Unter den richtigen Voraussetzungen könnte Alex hundertprozentig einen guten Job erledigen.»