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Yamaha-Motorschäden: Es war die Einheits-Elektronik

Von Günther Wiesinger
Rauchschwaden bei Rossi in Mugello

Rauchschwaden bei Rossi in Mugello

Das Yamaha-Werksteam hat für die Einführung der Einheits-Elektronik eine bittere Pille schlucken müssen: Die Motorschäden von Mugello wurden von der Magneti-Marelli-Software verursacht.

Nach den technischen Problemen in Mugello wurden die zwei defekten Yamaha-YZR-M1-Motoren Jorge Lorenzo (Motorschaden im Warm-up) und von Valentino Rossi (bei ihm platzte er im Rennen) ins japanische Hauptquartier der Yamaha Motor Company geflogen. In Hamamatsu wurden die Motoren sorgfältig untersucht und die Daten analysiert. So wurde erforscht, dass die Motorschäden durch ein elektronisches Problem verursacht wurden, das in Zusammenhang mit dem Drehzahlbegrenzer steht. Dadurch dürften die Motoren überdreht haben, das führte zu Schäden an Ventilen und Kolben.

Übrigens: Auch die vielen Suzuki-Motorschaden in Valencia 2014 wurden durch ein Elektronikproblem verursacht.

«Die Ursache der beiden Motorschäden bei Yamaha in Mugello war in beiden Fällen identisch. Es gab also keinen Defekt einer Komponente und kein fundamentales Design-Problem», heisst es im Statement von Yamaha. «Bei Valentino wurde der Motor überdreht, als der Fahrer unabsichtlich beim Beschleunigen eine Kuppe übersprang», heisst es bei Yamaha. «Dieser Defekt steht in keinem Zusammenhang mit dem Fahrfehler von Rossi in der Kurve San Donato in der Runde zuvor.»

Yamaha erklärte weiter, es sei kein spezielles Mapping für Mugello verwendet worden. «Wir haben dieselben präzisen Kennfelder verwendet wie bei allen anderen Rennen», stellte Kouji Tsuya fest, Yamaha-YZR-M1-Projektleiter. «Wir haben jetzt die beiden defekten Motoren für den Rest der Saison aus der Allocation zurückgezogen.»

Tsuya weiter: «Yamaha hat eine starke, erfolgreiche Vergangenheit in Bezug auf die Zuverlässigkeit der Rennmotoren. Und daran ändert sich durch diesen Zwischenfall nichts. Die Motoren selbst wiesen keine Probleme oder Auffälligkeiten auf. Aber wir waren uns nicht bewusst, dass die Standard-ECU-Software anders reagiert als unsere eigene Software im letzten Jahr, wodurch der Drehzahlbegrenzer jetzt anderes funktioniert hat. Wir haben den 'rev limiter' so eingestellt wie 2015, wir haben die Daten vom Vorjahr verwendet, aber wir konnten nicht ahnen, dass diese Software in diesem Zusammenhang ganz anders arbeitet.»

«Der Motor von Valentino war der frischeste von den drei Triebwerken, die wir bis Mugello bei ihm verplombt hatten», ergänzte Tsuya. «Wir hatten also keinen Anlass, Rossis Motor nach dem Motorschaden von Jorge Lorenzo im Warm-up zu ersetzen. Ausserdem konnten wir das Elektronikproblem beim Motor von Jorge in der kurzen Zeit bis zum Rennen nicht identifizieren. Mugello ist eine der Pisten, die für die Motoren sehr kritisch sind, weil man bei Vollgas einen Hügel überspringt, wodurch die Drehzahlen abrupt in die Höhe schnellen. Wir haben aus diesem Vorfall unsere Lehren gezogen und das Setting für den 'rev limiter' verändert. Wir haben also für den Catalunya-GP keine Bedenken. Als Vorsichtsmassnahme werden die anderen Motoren von Valentino und Jorge nur mehr in den Trainings verwendet, bis sie am Ende ihrer Lebensdauer angelangt sind. Bei den neuen Motoren, die noch keine Plombe haben, müssen wir nicht intervenieren und sie nicht verändern. Und wir haben genügend neue Motoren für die Allocation übrig. Wir haben bereits alles neu berechnet und hoffen, dass solche Defekte wie in Mugello nicht mehr auftreten werden.»

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