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Paolo Ciabatti/Ducati: Es besteht Interesse an Bradl

Von Günther Wiesinger
Paolo Ciabatti: Er hat Angebote für Stefan Bradl

Paolo Ciabatti: Er hat Angebote für Stefan Bradl

Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti bietet Stefan Bradl für 2017 einen Platz im Superbike-Werksteam an. Und er würde den Deutschen auch gern bei Avintia-Ducati sehen.

Das italienische Ducati-Werk kann sich für 2017 eine Zusammenarbeit mit Stefan Bradl vorstellen. In der MotoGP-WM – und in der Superbike-WM.

Bis Samstagfrüh gab es für Stefan Bradl keine ernsthaften Möglichkeiten für eine Fortsetzung der MotoGP-Karriere. Jetzt bietet sich ein Option an. Aber der Moto2-Weltmeister von 2011 tendiert momentan zu einem Wechsel in die Superbike-Weltmeisterschaft, weil dort bei zwei oder drei Werken die Aussucht auf einen Vertrag mit konkurrenzfähigem Material besteht und er sich dort Chancen auf Top-5-Plätze ausrechnen darf.

Der Bayer hat die Darbietungen seines Kumpels Nicky Hayden bei Ten-Kate Honda in der Superbike-WM aufmerksam verfolgt. Nicky hat ein Rennen gewonnen, er kämpft regelmässig um Podestplätze und kann die WM als Vierter beenden.

Nächstes Jahr kommt eine neue Honda CBR 1000RR-Fireblade, die das aktuelle Leistungsmanko gegenüber Kawasaki, Aprilia und dem 1200er-Twin von Ducati aus der Welt schaffen soll.

«Wir haben den Vertrag in der Superbike-WM mit Chaz Davies verlängert. Aber wir haben im Werksteam den zweiten Platz noch nicht vergeben», erklärte Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Der Vertrag von Davide Giugliano läuft aus. Wir überlegen noch, wer den zweiten Platz bekommt und wer die beste Lösung wäre. Giugliano gehört zu den Fahrern, die in Betracht kommen. Aber wir schauen uns auch andere Optionen an. Ich will keine Namen nennen, aber es sind Fahrer aus der MotoGP- und aus der Superbike-WM, die zu uns und zu diesem Motorrad passen würden.»

Gehört auch Stefan Bradl zu den Kandidaten für die Superbike-WM? Ciabatti: «Wir wären happy, wenn wir Stefan in unsere Verhandlungen einbeziehen könnten. Wir halten ihn für einen sehr schnellen Fahrer. Ich denke, Stefan könnte auf der Panigale im ersten Jahr um WM-Laufsiege fighten und bei jedem Rennen um Podestplätze kämpfen. Vielleicht würde es schwierig für ihn sein, im ersten Jahr gleich um den Titel zu fighten. Aber er kann in der Superbike-Weltmeisterschaft mit seinem Talent definitiv unter die ersten drei fahren.»

Ducati wird 2017 in der MotoGP-WM wieder acht Motorräder einsetzen: zwei im Werksteam (Lorenzo, Dovizioso), zwei bei Pramac (Petrucci, Redding), zwei bei Avintia (Barbera, zweiter Fahrer fraglich) und zwei bei Aspar (Bautista, zweiter Fahrer vermutlich Hernandez).

Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti hat auch einen Vorschlag für Stefan Bradl in der MotoGP-WM vorbereitet. «Natürlich treffen die Besitzer der Kundenteams ihre Entscheidungen für die Fahrerverpflichtung selbstständig. Manchmal werden gewisse Fahrernationalitäten bevorzugt. Aber ich habe Avintia-Teamchef Raul Romero gesagt, dass Stefan von unserer Seite sehr gut in ein Ducati-Kundenteam passen würde. Raul hat mir auch erzählt, dass Stefan 2007 schon in seinem 125-ccm-Team gefahren ist und damals die internationale CEV-125-ccm-Meisterschaft gewonnen hat.»

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