Sam Lowes: «Nichts auf einem MotoGP-Bike ist einfach»
Sam Lowes auf der Aprilia RS-GP in Misano
In Misano gab Sam Lowes bei einem zweitägigen Test sein Debüt auf der MotoGP-Maschine von Aprilia. Bei seiner allerersten Ausfahrt mit der RS-GP am Mittwochmorgen blieb Lowes nur zwei Runden auf der Strecke. So konnte er sich ein erstes Bild von der Power der 1000-ccm-Maschine machen, von den Karbon-Bremsen, der Elektronik und den Michelin-Reifen machen. Danach wurden die Exits länger, am Ende des Tages hatte der Brite 60 Runden auf dem Misano World Circuit absolviert. Am zweiten Tag legte Lowes 69 weitere Runden zurück.
«Meine ersten Runden mit der Aprilia RS-GP waren eine Erfahrung, die ich nie vergessen werde», schwärmte Lowes über seinen ersten MotoGP-Test. «Als ich das Gas aufdrehte, war der Speed, den ich fühlte, einfach unglaublich. Es war ein brillantes Gefühl. Beim zweiten Run hatte ich die Power schon besser unter Kontrolle und versuchte zu verstehen, wie ich aus ihr den größten Vorteil ziehen kann. Es gab viele neue Dinge zu entdecken. Sie alle haben mich erstaunt. Das erste war definitiv die Power und der Speed, dann die Karbon-Bremsen. Das dritte ist das Seamless-Getriebe, das wirklich unglaublich ist. Die vierte Sache war offensichtlich die Elektronik, mit der ich mich sofort wohlfühlte.»
Lowes ergänzte: «Die RS-GP überraschte mit einer Agilität, die ich nicht erwartet hatte. In der Nacht vor dem Test war ich ziemlich nervös, denn ich hatte mir vorgestellt, dass das Bike viel schwieriger zu fahren wäre. Aber so war es nicht, obwohl auf einem MotoGP-Bike nichts einfach ist. Ich will noch betonen, wie wohl ich mich bei der Arbeit mit dem gesamten Team fühlte. Kurz gesagt: Es lief sehr gut.»
Auch Aprilia-Renndirektor Romano Albesiano war sehr zufrieden. «Es lief gut. Ich würde sagen, dass wir keinen besseren Start hätten haben können», lobte er. «Sam schwang sich auf eine Maschine, die er vorher noch nicht kannte, und musste sich mit vielen Besonderheiten von der Power bis zu den Karbon-Bremsen zurechtfinden. Er war sofort ruhig und bewies sich als sehr analytisch und präzise bei den Hinweisen, die er dem Team gab. Das betraf auch seine Arbeitsmethode. Natürlich haben wir uns die Zeiten angesehen, aber auch aus dieser Sicht sind wir mit den zwei Testtagen ziemlich zufrieden.»
Testfahrer Mike Di Meglio arbeitete hingegen mit Elektronikstrategien und neuen Chassis-Komponenten. «Mit Mike haben wir das Entwicklungsprogramm der RS-GP fortgeführt. Dabei haben wir uns auf neue Komponenten für das Chassis und die Elektronik konzentriert. Dabei ging es vor allem um das Drehmoment. Alle Lösungen, die sich bewährt haben, werden sofort bei den Rennen eingesetzt», betonte Albesiano.