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Valentino Rossi: «Eine anspruchsvolle Piste»

Von Günther Wiesinger
Der MotoGP-WM-Dritte Valentino Rossi wurde von der starken Ducati-Streitmacht am ersten MotoGP-Testtag in Spielberg hoffnungslos distanziert.

Nur Platz 9 und fast 1,3 Sekunden Rückstand auf die Ducati von Andrea Dovizioso – der erste Testtag auf dem 4,3 km langen Red Bull Ring (drei Linkskurven, sieben Rechtskurven) in Spielberg war für Movistar-Yamaha-Werkspilot Valentino Rossi kein Honiglecken.

Rossi wunderte sich über die rund 3500 Zuschauer, die den ersten Testtag (bei freiem Eintritt) besuchten und die auch das Gelände rund um die Piste betreten durften.

«Das ist eine eigenartige Piste, sie unterscheidet sich von den normalen GP-Pisten, die Strecke ist sehr schnell, sie hat nur zehn Kurven, die Durchschnittsgeschwindigkeit ist sehr hoch, du fährst lange Zeit mit voll aufgedrehtem Gasgriff», schilderte Valentino. «Aber ich mag diese Piste, denn sie hat schnelle Kurven, die Strecke ist nett zu fahren. Ich mag das Bergabstück, also die Kurven 5, 6 und 7. Auch die letzten zwei Kurven sind anspruchsvoll, das Layout ist interessant. Aber leider ist das nicht unsere Piste, wenn es um die Performance geht. Für uns ist die Piste nicht fantastisch... Aber zum Fahren ist es hier recht unterhaltsam, abwechslungsreich und spannend. Normalerweise leiden wir ein bisschen, wenn es um den Top-Speed geht. Auf der langen Geraden verlieren wir hier deshalb ziemlich viel. Das ist nicht die perfekte Piste für die M1-Yamaha.»

«Für mich gibt es zwei Stellen, die zu gefährlich sind, das sind Turn 7 und die Zielkurve», bemängelte Rossi. «Dort sind die Auslaufzonen nicht umfangreich genug. Wir haben zu Mittag darüber gesprochen, aber ich glaube, bis zum Rennen Mitte August wird man nicht mehr Sturzraum schaffen können.»

Was sagt Rossi zur Auslaufzone in Kurve 3, das ist die zweite enge Rechtskurve. «Du kommst dort sehr schnell an, und die Kurve ist sehr eng, du musst als sehr, sehr hart bremsen. Sicher ist dort der Sturzraum nicht fantastisch. Aber für mich sind die Ausfahrt aus Turn 7 und die Ausfahrt aus der Zielkurve gefährlicher.»

Rossi sagte, Yamaha habe keine neuen Teile zum Testen nach Spielberg gebracht. «Wir haben nichts Neues. Zero! Wir bemühen uns nur, das Bike für das Rennen vorzubereiten, wir probieren ein paar unterschiedliche Settings aus. Am Mittwoch kriegen wir von Michelin noch ein paar andere Reifen zum Probieren.»

Würde der Hinterreifen eine 28-Runden-Renndistanz durchstehen? Rossi: «Ähhh... Für mich ist die Zuteilung von Michelin bereits recht klar. Aber leider befindet sich der Hinterreifen nach ein paar Runden nicht mehr in fantastischem Zustand. Michelin ist deshalb ein bisschen beunruhigt. Ich denke, sie werden sich für das Rennen noch etwas anderes einfallen lassen.»

Rossi erwartet beim Spielberg-GP enge, spannende Rennen. «In der Moto2 und in der Moto3 wird das ganze Feld aufgereiht sein, einer wird dem anderen im Windschatten folgen», meint der neunfache Weltmeister. «Ich denke, auch in der MotoGP-Klasse wird das Feld dicht beisammen bleiben.»

Rossi war 1996 beim GP-Österreich auf dem damaligen A1-Ring Dritter in der 125-ccm-Klasse auf der Werks-Aprilia, 1997 gewann er das 125-ccm-WM-Rennen. «Es war ein großartiges Gefühl, als ich am Montag wieder hierher gekommen bin», erzählte der 114-fache GP-Sieger. «Es waren heute schon sehr viele Zuschauer da. Ich erwarte, dass beim Grand Prix hier alles ausverkauft sein wird. Das ist wichtig... Ja, ich bin hier vor 19 und 20 Jahren schon gefahren. Das war in einem anderen Leben. Aber die Strecke hat sich vom Layout nicht verändert. Es war nett, wieder hierher zu kommen. Ganz sicher.»

Die Testzeiten in Spielberg, 19. Juli, 18 Uhr

1. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:23,764 min. 2. Iannone, Ducati, 1:24,347. 3. Redding, Ducati, 1:24,502. 4. Stoner, Ducati, 1:24,502. 5. Viñales, Suzuki, 1:24,595. 6. Barbera, Ducati, 1:24,649. 7. Laverty, Ducati, 1:24,751. 8. Petrucci, Ducati, 1:24,992. 9. Rossi, Yamaha, 1:25,054. 10. Hernandez, Ducati, 1:25,171. 11. Lorenzo, Yamaha, 1:25,175. 12. Aleix Espargaró, Suzuki, 1:25,223. 13. Miller, Honda, 1:25,345. 14. Crutchlow, Honda, 1:25,438. 15. Baz, Ducati, 1:25,994. 16. Kallio, KTM, 1:26.056. 17. Rabat, Honda, 1:26,195. 18. Lüthi, KTM, 1:26,405.

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