Paolo Ciabatti über Iannone: Riss in Wirbel
Spielberg-Sieger Andrea Iannone stürzte früh im ersten freien MotoGP-Training auf dem Misano World Circuit. Nach dem Training wurde Iannone im Medical Centre im Fahrerlager untersucht. Es wurde eine Ansammlung von Flüssigkeit zwischen den Brustwirbeln T2 und T3 diagnostiziert. Aber es wurden bei einem MRI keine Anzeichen von Brüchen oder Knochenrissen festgestellt. «Andrea hatte einen normalen Sturz, doch als er durch den Kies rollte, verletzte er sich am Rücken. Er kehrte zurück zu seinem Motorhome, doch er fühlte große Schmerzen in seinem Rücken, daher wurde er in das Medical Centre gebracht. Dort wurden Röntgenaufnahmen angefertigt und ein MRI durchgeführt. Es wurden keine großen Auffälligkeiten festgestellt, doch es wurde die Entscheidung getroffen, ihn mit dem Helikopter in das Krankenhaus von Cesena zu fliegen, um sicher zu sein. Dort wurde ein neuer Scan durchgeführt.»
Es wurden weitere Magnet-Resonanz-Aufnahmen (MRI) angefertigt. «Diese zeigten einen Knochenriss im Brustwirbel T3. Derzeit hat er große Schmerzen und kann seinen Kopf und seinen Rücken nicht wirklich bewegen. Die Ärzte sagten uns zunächst, dass er nicht zum Rennen antreten kann, doch dann haben sie ihre Diagnose etwas abgeändert. Sie sagten dann, dass er ‹fit to be reviewed› ist. Das bedeutet, dass sie ihn am Samstagmorgen besuchen werden und sich ansehen, in welchem Zustand er ist. Wenn der Schmerz geringer ist und er sich auf dem Bike normal bewegen könnte, dann werden sie ihn für fit erklären.»
Wäre es nicht sehr gefährlich, wenn er an diesem Wochenende erneut stürzt? «Wir sind keine Ärzte, aber wir haben die Bilder an unsere Ärzte geschickt, die uns seit der Zeit von Troy Bayliss begleiten. Wir wollen auch ihre Meinung, doch wir müssen dem vertrauen, was die Ärzte vor Ort sagen. Wenn er morgen weniger Schmerzen hat, gut schlafen kann und sie ihn für fit erklären, dann müssen wir ihnen vertrauen. Ich kann es nicht beurteilen. Ich habe den Scan nicht gesehen und bin kein Arzt. Ich weiß nicht, ob dieser Bruch besorgniserregend ist oder nicht. Wir sind wie sie Profis, deshalb müssen wir ihnen Vertrauen. Wir sammeln aber mehr Informationen und Meinungen für unseren Fahrer, damit er besser beurteilen kann, ob er einsatzfähig ist. Dann wird es seine Entscheidung sein – auf der Grundlage der Meinung der Ärzte – ob er am Samstagmorgen fahren wird. Es wird hauptsächlich seine Entscheidung sein. Wir können ihm nur Informationen bereitstellen. Letztendlich sitzt er auf dem Bike und muss wissen, wie groß die Schmerzen sind. Wenn er sich aber nicht einigermaßen normal bewegen kann, dann wird es keinen Sinn machen. Wir müssen erst auf die Entscheidung der Ärzte warten, denn sie können einschätzen, ob er fahren kann oder nicht», erklärte Ducati-Sportdirektor Ciabatti.