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Ralf Waldmann: «Keine Harakiri-Aktion»

Von Günther Wiesinger
Ralf Waldmann

Ralf Waldmann

Der Deutsche Ralf Waldmann (43) ersetzt beim Donington-GP in der 250er-Klasse den verletzten Russen Leonov auf einer Aprilia RS.

Endlich nimmt nach dem Rücktritt von Dirk Heidolf Ende 2006 wieder ein namhafter deutscher Fahrer an der 250-ccm-Weltmeisterschaft teil: Der 43-jährige Ralf Waldmann ersetzt beim Donington-GP am kommenden Sonntag im Viessmann-Kiefer-Aprilia-Racing-Team den verletzten Russen Vladimir Leonov, der sich beim Sturz auf dem Sachsenring rechts einen Mittelhandknochen gebrochen hat und in dieser Woche operiert wird.

«Ich habe mir für dieses Rennen keine grossen Ziele gesetzt, ich will nur mitfahren und auf keinen Fall eine Harakiri-Aktion machen», erklärte der im Chiemgau lebende Ennepetaler im Gespräch mit SPEEDWEEK.

«Waldi», 20facher GP-Sieger (sechs Siege in der 125er-Klasse, 14 Siege bei den 250ern) und Viertelliter-Vizeweltmeister 1996 und 1997, steuerte Samstagmittag auf dem Sachsenring noch seine MZ RE 250 mit dem KTM-250-Viertakt-Crossmotor um die Strecke, denn er hat sich gemeinsam mit Ex-GP-Sieger Martin Wimmer am MZ-Werk beteiligt.

Waldi bestritt bis Ende 2005 für alpha-technik-Honda die IDM Superbike, beendete sie als 39-Jähriger als Gesamtzwölfter und unternahm im Frühjahr 2008 noch Testfahrten für das neue BMW-Superbike-Werksteam, das von alpha-technik-Besitzern Sepp Meier und Sepp Hoffmann betrieben wird.

Gleichzeitig arbeitete Waldi 2008 beim Kiefer-Team als Riding Coach und Mechaniker für den Rumänen Robert Muresan in der 125-ccm-Weltmeisterschaft. Als das Kiefer-Team entschied, Robin Lässer und Robert Muresan 2009 nicht mehr in der 125er-WM einzusetzen und sich in dieser Klasse auf Stefan Bradl zu konzentrieren, war für Waldi kein Platz mehr im GP-Team. Er wurde aber ins Junior-Team für die IDM transferiert, wo er den Nachwuchsfahrer Jan Bühn betreut.

«Ich betrachte das nicht als Comeback, sondern als einmaligen Freundschaftsdienst für die Brüder Stefan und Jochen Kiefer», erklärte Ralf Waldmann, der im Jahr 2000 in Donington seinen letzten GP-Sieg errang und zuletzt 2002 in der 250er-WM unterwegs war. «Ich bin damals für das UGT-3000-Team von Ralf Schindler noch die drei Rennen in Assen, Donington und Brünn gefahren und habe bei allen drei Rennen WM-Punkte geholt», erinnert sich der langjährige deutsche Publikumsliebling.

Waldi würde sich zwar über den einen oder anderen WM-Punkt freuen, aber er verfolgt heute andere Ziele. «Ich will Promotion für MZ machen. Vielleicht machen wir sogar MZ-Kleber auf die Aprilia.»

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