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MotoGP: 2012 womöglich nur mit 16 Piloten?

Von Günther Wiesinger
Jerez-GP 2011: Mit 17 Teilnehmern

Jerez-GP 2011: Mit 17 Teilnehmern

Momentan lässt sich schwer abschätzen, ob das MotoGP-Startfeld 2012 umfangreicher sein wird. Es könnte 23 Piloten umfassen – oder gar nur 16.

In der nächsten MotoGP-Saison dürfen Privatteams mit modifizierten 1000-ccm-Superbike-Motoren antreten. Sie müssen sich dann als so genanntes Claiming Rule Team einschreiben. Das hat den Vorteil, dass zwölf Motoren pro Saison verwendet werden dürfen, während die alteingesessenen Teams nur sechs Triebwerke verheizen dürfen.

Aber die Claiming Rule Teams müssen ihre Triebwerke bis zu viermal pro Saison für 20 000 Euro von einem gegnerischen Team «claimen» lassen. Das heisst: Die Konkurrenz kann viermal ein Kaufrecht geltend machen.

Natürlich würde so eine Beschlagnahme nur passieren, wenn ein Privatteam mit dem frisierten Superbike-Triebwerk sagenhafte Top-Speed-Werte erreicht und deshalb den Argwohn eines Werksteams hervorruft. Sonst macht kein anderes Team die 20 000 Euro Protestgebühr locker.

Bisher hat sich keines der existierenden Privatteams wie LCR-Honda, Tech3-Yamaha, San Carlo-Gresini-Honda, AB Cardion Ducati, Mapfre Ducati oder Pramac Ducati dazu entschlossen, als Claiming Rule Team anzutreten.

«Meine Sponsoren legen Wert auf die Kooperation mit einem Motorradwerk wie Honda», sagt LCR-Teambesitzer Lucio Cecchinello.

Auch Tech3-Yamaha-Teambesitzer Hervé Poncharal will 2012 nicht als Claiming Rule Team antreten. «Ich werde zu 99,9 Prozent meinen Vertrag mit Yamaha verlängern und wieder mit Werksunterstützung fahren», hält der Franzose fest. «Wir arbeiten seit 1999 zusammen, 2000 haben wir mit Olivier Jacque die 250er-WM gewonnen. Seit 2001 sind wir in der Königsklasse dabei.»

Das belgische Marc-VDS-Team, das in der Moto2 mit Scott Redding und Mika Kallio fährt, will einen Fahrer auf einer Suter-BMW mit dem S 1000 RR-Superbike-Motor als Claiming-Rule-Team einsetzen. Dani Epp plant ein Honda-Team für Tom Lüthi. LCR-Honda möchte gerne zwei Fahrer statt nur einem Fahrer einsetzen. Wenn BMW wirklich in die MotoGP-Klasse einsteigt und Suzuki wieder mit zwei Fahrern antritt, könnten 2012 im besten Fall 23 MotoGP-Fahrer am Start stehen.

Der Worst Case: Suzuki steigt ganz aus, BMW kommt nicht, Epp kann sein Team nicht finanzieren, LCR beschränkt sich weiter auf einen Fahrer. Dann fahren nur 17 Piloten. Und wenn Marc-VDS nicht mitmacht, würde die Teilnehmerzahl sogar auf 16 sinken.

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