Estoril: Pedrosa entthront Lorenzo
Von Jörg Reichert
© Gold & Goose
Dani Pedrosa hatte bei Rennende die grössten Reserven
Jorge Lorenzo (E/Yamaha) erwischte einen perfekten Start ins Rennen und ging vor Dani Pedrosa (E/Honda) und Marco Simocelli (I/Honda) als Erster in die erste Kurve. Einen noch besseren Start erwischt Valentino Rosssi (I/Ducati), der sich von seinem neunten Startplatz in der dritten Reihe auf Platz 4 verbessert. Bereits in der ersten Runde werden Hector Barbera (E/Ducati) und Marco Simoncelli Opfer der noch kalten Pneus und stürzen per Highsider.
Auch Karel Abraham (CZ/Ducati) beendet das Rennen im Kiesbett. In Runde 2 sind nur noch 14 Motorräder dabei. Selbst der noch angeschlagene Alvaro Bautista hat auf dem letzten Rang zwei WM-Punkte sicher.2
Lorenzo und Pedrosa stürmen erwartungsgemäß voran und haben nach drei Runden sogar Casey Stoner (AUS/Honda) schon um 2 sec abgeschüttelt. Rossi liegt sogar bereits vier Sekunden zurück.
Nach 10 von 28 Runden dominieren Lorenzo und Pedrosa das Rennen und sind im Parallelflug unterwegs. Pedrosa hält sich aber zurück und nimmt auf der langen Zielgeraden Gas heraus. Selbst im Windschatten ist seine Honda teilweise 20 Km/h langsamer als die Yamaha von Lorenzo - und fährt dennoch die schnellste Rennrunde!
Der drittplatzierte Stoner hat bereits 3 sec auf die beiden Führenden eingebüsst. Ungemütlich wird es allmählich auch für Valentino Rossi auf Rang 4: Dem Superstar hängt Repsol-Pilot Andrea Dovizioso im Nacken.
Interessant geht es im Kampf um Rang 7 zu: Cal Crutchlow (GB/Yamaha), Hiroshi Aoyama (J/Honda), Nicky Hayden (USA/Ducati), Ben Spies (USA/Yamaha)und Randy de Puniet (F/Ducati) trennen nur drei Sekunden.
In Runde 13 reduziert sich das Feld weiter: Ben Spies stürzt nach mehreren kleineren Fahrfehlern endgültig ins Aus. Alvaro Bautista (E/Suzuki) hat 52 sec hinter der Spitze jetzt schon drei Punkte sicher.
Rennhalbzeit in Estoril: Lorenzo, Pedrosa, Stoner, Rossi, Dovizioso, Edwards, Crutchlow, Aoyama, Haxden, De Puniet, Elias, Capirossi, Bautista
Wieder eine neue schnellste Rennrunde (19 Rd.) durch Dani Pedrosa 1.37,770 min – zu seinem eigenen Streckenrekord aus 2009 fehlen aber immer noch 0,8 sec!
Zu Beginn des letzten Renndrittels hat sich wenig getan, nur Crutchlow und Aoyama haben die Positionen getauscht. Lorenzo hat immer noch Pedrosa im Nacken und auch Rossi kann sich der Klette Dovizioso nicht entledigen. Elias (E/12.) steckt mit der LCR-Honda im Auspuss der Pramac-Ducati von Loris Capirossi (I/11.).
Vier Runden vor Schluss deckt Dani Pedrosa seine Karten auf und überholt Lorenzo auf der Zielgeraden. Schnell erarbeitet sich der Repsol-Pilot einige Meter Vorsprung und brennt zwei schnellste Rennrunden hintereinander in den Asphalt. Nach 28 Runden fährt der kleine Spanier mit drei Sekunden Vorsprung auf Lorenzo als Sieger über den Zielstrich. Stoner wird sicherer Dritter. Andrea Dovizioso wartet mit seiner ersten Attacke auf Rossi bis zur Zielgeraden und hat auf dem Zielstrich um 25/1000 sec die Nase vorn.