Massimo Rivola: «Frauen-WM kostet mehr als 1 Million»
Beim Jerez-GP Ende April 2023 wurde von der FIM und Dorna verlautbart, dass im Rahmen der europäischen Superbike-WM-Events nächstes Jahr eine neue «FIM Woman’s Motorcycle World Championship» mit Einheitsmotorrädern durchgeführt werden soll. Geplant ist die Teilnahme von 18 bis 20 Frauen, bei sechs Events sind jeweils zwei Rennen vorgesehen. Weltweit gibt es mehrere Rennserien nur für Frauen, die Dorna hat deshalb keine Bedenken, das Feld voll zu bekommen. Doch der sportliche Level wird anfangs überschaubar sein, da 2023 nur sieben Frauen eine internationale FIM-Road-Racing-Lizenz haben.
Offen ist, auf was für Motorrädern die Damen an den Start gehen. Die Pierer-Gruppe mit KTM, GASGAS und Husqvarna zeigt kein Interesse, obwohl dort Sportmotorräder mit den geplanten 400 bis 700 ccm verfügbar wären. Auch bei Aprilia Racing hält sich das Interesse in Grenzen.
«Wir hätten mit unserer Aprilia RS 660 Trofeo sicher ein sehr interessantes Motorrad», erklärte Massimo Rivola, CEO von Aprilia Racing. «Aber der Vorschlag, den uns die Dorna unterbreitet hat, würde eine riesige Investition von uns verlangen. Deshalb haben wir kein Interesse. Wenn sich die Bedingungen ändern würden, könnten wir vielleicht eine Vereinbarung finden. Aber wir sind meilenweit davon entfernt, die Motorräder für die Frauen-WM zu liefern. Denn das würde uns mehr als 1 Million Euro kosten.»
«Mit der RS 660 Trofeo bietet Aprilia zu einem attraktiven Preis ein Sportmotorrad der Spitzenklasse. Wir sprechen von einem Motorrad, dessen Leistungsfähigkeit deutlich über der der Klasse Supersport 300 liegt und für den Rennsport entwickelt wurde», erklärte Romano Albesiano, Technischer Direktor von Aprilia Racing. «Die Trofeo ist ein Motorrad, mit dem man auf der Rennstrecke Rundenzeiten erzielen kann, die im Bereich der leistungsstärksten 600er-Supersportler liegen. Wenn wir die Kombination aus Qualität, Leistung, Rundenzeiten und Fahrspaß betrachten, bildet die RS 660 Trofeo ein einzigartiges Angebot.»