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Motorrad-Frauen-WM: Was bislang durchgesickert ist

Von Ivo Schützbach
Die Frauen-Klasse wird die vierte WM im SBK-Paddock

Die Frauen-Klasse wird die vierte WM im SBK-Paddock

Im Rahmen von sechs europäischen SBK-Events wird 2024 erstmals die neue Motorrad-Frauen-WM ausgetragen, gefahren wird mit Einheits-Yamaha R7. Die Präsentation ist am kommenden Samstag in Jerez.

Den Begriff Urlaub gibt es im Wortschatz von SBK Executive Director Gregorio Lavilla nicht, der Spanier lebt für seinen Job. In der Vorbereitung auf die Saison 2024 hat der 50-Jährige drei große Aufgaben zu bewältigen: Neben der neuen Balance-Regel für die Superbike-WM sind das der nächstjährige Kalender und die Aufgleisung der neuen Motorrad-Weltmeisterschaft für Frauen.

Am kommenden Samstagmittag (28. Oktober) wird das Projekt im Rahmen des SBK-Finales in Jerez präsentiert, neben Lavilla werden FIM-Präsident Jorge Viegas sowie Janika Judeika reden, die Vorsitzende der Frauen-Kommission der FIM.

SPEEDWEEK.com hat in den vergangenen Monaten regelmäßig über die Pläne für die neue Frauen-WM berichtet und die Ideen beleuchtet.

Vorgesehen ist, dass mindestens in den ersten drei Jahren Zweizylinder-Yamaha R7 zum Einsatz kommen, um die Betreuung der Maschinen wird sich die Firma von Gianluca Montiron kümmern, ist zu hören. Der Italiener verfügt über jahrzehntelange Rennsporterfahrung und hatte auch schon ein eigenes MotoGP-Team. Seit vielen Jahren kümmert er sich mit seiner Truppe um die Logistik des europäischen Yamaha-R3-Cups und die Wartung der Maschinen. Als Boxen wird den Damen eine Zeltstadt dienen, gefahren wird 2024 im Rahmen von sechs europäischen SBK-Events. Das Startfeld wird aus 22 Frauen plus zwei Wildcards bestehen, das Mindestalter liegt voraussichtlich bei 18 Jahren.

«Das ist die kosteneffizienteste Möglichkeit», betonte Lavilla gegenüber SPEEDWEEK.com bereits im August. «Wir wollen die Kosten nicht auf Fahrer oder Teams abwälzen. Wir kennen die R7-Plattform, haben bereits einige Rennen mit ihnen ausgetragen und wissen, dass das gut funktioniert. Die R7 ist ein konkurrenzfähiges Motorrad, das von Fahrerinnen mit sehr unterschiedlichem Alter pilotiert werden kann. Im nächsten Schritt schwebt mir ein System wie in der MotoE vor, wo es Einheitsmotorräder gibt, sich aber Teams um alles kümmern. Später könnten wir die Meisterschaft für alle Hersteller öffnen. Aber zuerst müssen wir einen Startpunkt haben und das Projekt nachhaltig gestalten.»

Ein Vorteil der Yamaha R7: Solche Motorräder sollen ab 2025 zum Einsatz kommen, wenn die heutige Supersport-300-WM von der Twin-WM ersetzt wird. Es gibt sogar Überlegungen, ob die Weltmeisterin in der Folgesaison einen garantierten Platz in der Supersport-WM erhält. So sollen mittel- und langfristig schnelle Frauen in die höheren Kategorien gebracht werden.


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