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Lena Kemmer (19) über Yamaha R7: «Positiv überrascht»

Von Kay Hettich
Lena Kemmer bei ihren Wintertests

Lena Kemmer bei ihren Wintertests

Lena Kemmer ist eine von nur zwei deutschsprachigen Teilnehmerinnen an der neuen Women’s Circuit Racing World Championship im Rahmen der Superbike-WM 2024. Die 19-Jährige hat die Yamaha R7 bereits ausgiebig getestet.

Die neue Motorrad-Frauen-WM beginnt zwar erst Mitte Juni beim Meeting in Misano (14.-16. Juni), natürlich laufen die Vorbereitungen der Teilnehmerinnen bereits auf Hochtouren. Recht weit fortgeschritten scheint dabei Lena Kemmer zu sein.

Die 19-Jährige aus Fernitz-Mellach/Österreich bestritt im vergangenen Jahr die Women's European Championship als einzige deutschsprachige Fahrerin und mit der einzigen KTM. Als Gesamtsiebte beendete Kemmer die Saison solide. Für das Debüt der Weltmeisterschaft war das eine gute Schule.

In der neuen Women’s Circuit Racing World Championship werden identische Yamaha R7 eingesetzt, die von der Firma von Gianluca Montiron betreut werden. Für die Wintertests wurde ein eigenes Motorrad aufgebaut. An insgesamt zehn Tagen spulte Kemmer flotte Runden in Portimão und Jerez ab.

«Für das erste Kennenlernen war Portimão vielleicht nicht gerade die einfachste Strecke, aber ich fand mich erstaunlich schnell zurecht und baute zügig ein gutes Gefühl auf», schilderte die technisch versierte Teenagerin. «Leistungstechnisch befinden wir uns um rund 82 PS anstatt den originalen 73 PS und auf ca. 168 kg statt den 180 kg. Dazu wurde der Ansaugtrakt abgeändert, ein YART-Steuergerät sowie eine Akrapovic Komplettanlage verbaut. Des Weiteren ist das ABS stillgelegt und das Fahrwerk überarbeitet.»

Mit ihrem Gewicht und Motorleistung rangiert die R7 näher an der SSP-300 als an der mittleren Kategorie der seriennahen Weltmeisterschaft. Für Kemmer war der Umstieg kein Problem.

«Ich bin positiv überrascht, wie leicht es mir fiel, mich an die R7 zu gewöhnen, da es doch ein großer Unterschied zu meinen vorigen Rennmotorrädern, der KTM RC4R und der KTM RC390, ist. Dadurch, dass deutlich mehr Platz vorhanden ist, um sich auf dem Motorrad zu bewegen und sich auf der Geraden unter die Verkleidung zu ducken, komme ich mit meiner Körpergröße etwas leichter mit der Yamaha zurecht. Zudem ist sie sehr stabil beim Anbremsen», schilderte Kemmer. «82 PS hören sich vielleicht nicht nach Unmassen an Leistung an zwischen den aktuellen 600er- und 1000er-Modellen am Markt, aber damit vergleicht sich die R7 auch nicht. Der Zweizylinder mit 698 ccm² bietet genug Drehmoment, um aus den Kurven zu beschleunigen und den Reifen zum Arbeiten zu bringen. Auf der Gerade schafft sie Topspeed-Werte um die 215 km/h, im Windschatten sicher noch etwas mehr. Meiner Meinung nach ist die R7 alles in allem ein sehr solides Motorrad, das seinen Platz auf der Rennstrecke auf jeden Fall verdient hat und sich nicht zu verstecken braucht.»

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