Ana Carrasco (27): «Ich war entspannt, Maria nervös»
Ana Carrasco
Als Ana Carrasco 2018 mit dem Gewinn der Supersport-WM 300 als erste Frau eine Solo-Klasse auf der Rundstrecke gewann, schrieb die damalige Kawasaki-Pilotin Geschichte. In diesem Jahr holte sie mit dem Gewinn der Debüt-Saison der Women's Circuit Racing World Championship – kurz WorldWCR – ihren zweiten WM-Titel.
«Es ist ein Traum, an einer Weltmeisterschaft teilzunehmen. Nicht viele Leute haben diese Gelegenheit, und zwei Titel zu gewinnen, ist verrückt», gestand Carrasco. «Ich brauche noch ein bisschen Zeit, um das zu realisieren. Ich bin super stolz auf mich und auf alle, die mir geholfen haben, das zu schaffen. Am Ende war es ein Titelkampf zwischen Maria und mir. Es ist gut, mit jemandem wie ihr zu kämpfen. Wir sind ganz unterschiedliche Fahrerinnen.»
Viele Beobachter wunderten sich jedoch, dass in den Rennen Maria Herrera die auffälligste Teilnehmerin war. Die 28-Jährige gewann die meisten Rennen und kämpfte bis zum Schluss um den Titel, hatte aber einen unverschuldeten Sturz in Cremona und einen weiteren Nuller beim Finale in Jerez. In Donington Park verpasste sie im zweiten Lauf als Vierte das Podium. Die Taktik von Carrasco war eine andere.
«Ich wusste, dass ich jedes Rennen zu Ende fahren und versuchen musste, keine Fehler zu machen. Wenn ich gewinnen konnte, musste ich das tun. Aber wenn ich es nicht konnte, musste ich auf dem Podium landen», erklärte Carrasco. «In jedem Rennen auf dem Podium zu stehen, habe ich nie zuvor geschafft. Ich hatte erwartet, dass ich in Misano etwas besser in die Saison starten würde. In Donington wollte ich gewinnen und war wirklich schnell, aber ich war nicht in der Lage dazu.»
Der entscheidende Moment in der Meisterschaft war nach Meinung von Carrasco das Meeting in Cremona, bei dem Herrera von Sara Sanchez abgeschossen wurde.
«Die letzte Runde in Cremona war verrückt. Am Ende habe ich den Sieg errungen, was für die Meisterschaft entscheidend war. Die Meisterschaft anzuführen war zu diesem Zeitpunkt der Saison wichtig. Nach Cremona war ich entspannter und sie nervöser», betonte Carrasco. «Wir hatten viele Rennen, aber es war eine kurze Meisterschaft. Ich denke, meine Erfahrung in der SSP-WM 300 hat mir sehr geholfen.»