Jorge Prado (KTM): «Ich verdiene die Nummer 1 nicht»
Jorge Prado bleibt bei der Nummer 61
MX2-Weltmeister Jorge Prado feierte am 5. Januar gerade erst seinen 18. Geburtstag, spricht aber längst wie ein gestandener GP-Profi. 2019 soll er für KTM der dritte MX2-Doppelweltmeister werden, seit die Klasse 2004 eingeführt worden ist.
Prados drittes Jahr als Red Bull-KTM-Werksfahrer ist sein zweites in der Struktur von Claudio De Carli – wo der Spanier an der Seite von Tony Cairoli trainiert. Auch wenn er mit beeindruckender Konstanz, unglaublichen Starts und einem unerreichten Speed in den ersten Runden zum Titel stürmte, betont der junge Mann, dass er sich noch in der Entwicklung befindet.
«Ich arbeite hart, um besser zu werden und die richtigen Schritte zu machen. Ich trainiere hart und diesmal muss ich mich nicht mit einer Verletzung herumschlagen, deshalb kann ich besser vorbereitet sein», erinnerte er an den Winter des Vorjahres, als er sich den Ellbogen gebrochen hatte und eine Zwangspause einlegen musste. «2018 war am Anfang hart, hoffentlich kann ich bis zum Start der Weltmeisterschaft vorsichtiger sein.»
«In allem besser zu sein, das ist der Job», gab er das Ziel für 2019 vor. «Ich kann schneller werden und ich kann stärker sein, vor allem körperlich. Dann geht es darum, an den kleinen Dingen zu arbeiten. Ich habe im Vorjahr Fehler gemacht...»
Prado hat gerade erst seinen Führerschein gemacht («Am Tag danach saß ich auf dem Weg von Rom nach Sardinien am Steuer!») und bildet schon die Speerspitze von KTM in einer Klasse, die der österreichische Hersteller mit seiner 250 SX-F dominiert.
«KTM versucht immer, ein noch besseres Bike zu bauen», kommentierte er die Entwicklung für 2019 und eine Aufgabe, über die KTM-Teammanager Dirk Grübel gesagt hatte, es sei «schwierig, große Schritte zu machen».
«Im letzten Jahr war das Motorrad schon auf einem hohen Niveau. Es zu verbessern ist knifflig, aber das Werk und das Team arbeiten hart. Ich habe praktisch die ganze Saison über dasselbe Fahrwerk verwendet, die Power war gut, aber es gibt kleine Details, die man noch verbessern kann», so der Weltmeister.
Prado wird 2019 übrigens nicht mit der Nummer 1 unterwegs sein. Seine Begründung für diese Entscheidung verblüfft: «Ich bleibe bei der Nummer 61, weil ich glaube, dass ich die 1 nicht wirklich verdiene. Die große Nummer 1 ist für den wirklich besten Motocross-Fahrer – und das bin nicht ich. Sie ist für den Kerl in der nächsten, der höchsten Kategorie. Eines Tages, falls ich es in der MXGP-WM schaffen kann, dann würde ich die Nummer wechseln! Ich habe keine offiziellen Merchandise-Produkte, deshalb ist es kein großes Problem für mich, eine andere Nummer zu haben... Aber so viele Leute kennen mich mit der 61.»
Prado testet und trainiert im Moment in Sardinien, bevor er in den nächsten drei Wochen drei Vorbereitungsrennen in der internationalen Italienischen Meisterschaft bestreitet: Riola Sardo macht am 27. Januar den Anfang, gefolgt von Ottobiano und Mantua.