Marc de Reuver über Jacobi: «Henry ist stark im Kopf»
Marc de Reuver mit Henry Jacobi
Marc de Reuver ist im Jahr 2015 vom aktiven Motocross als Profi zurückgetreten. Danach kümmerte sich der baumlange Niederländer als Coach um Pauls Jonass und führte den Letten im Jahr 2017 bei Red Bull-KTM zum MX2-WM-Titel. Seit 2018 arbeitet der einstige KTM-und Yamaha-Werkspilot im Team F&H-Kawasaki als Trainer und hat in diesem Jahr auch den schnellen deutschen Henry Jacobi (22) unter seinen Fittichen.
Der 36-jährige de Reuver war während seiner Karriere selbst nie Weltmeister, will nun aber seine Schützlinge so nahe wie möglich an dieses Ziel heranführen. «Ich hätte zumindest drei mal die WM holen können», erinnert sich de Reuver. «Aber es sind viele Dinge passiert. Es waren meine Fehler, die Fehler anderer Leute, so ist das Leben.»
«Ich habe mit Cross begonnen, als ich fünf Jahre alt war. Man sieht dann das Ende der Crosser-Karriere herannahen. Es geht dann von einem Werksteam in eine private Mannschaft und dann zurück in die nationale Meisterschaft. Man versucht noch etwas Geld zu verdienen, weil man weiß, dass das Ende der Karriere bald kommt. Es war nicht einfach für mich, ich hatte Probleme, aber jetzt fühle ich mich wieder sehr gut in meinem neuen Job. Ich kann nur gute Dinge berichten.»
Der als Paradiesvogel bekannte de Reuver gesteht: «Die Besitzer des F&H-Teams vertrauen mir und lassen mich frei und selbstständig arbeiten. Manchmal kann ich abseits der Piste etwas verrückt sein, aber wenn ich an die Rennstrecke komme, bin ich sehr ernst. Über den Winter habe ich zwei neue Fahrer ins Team bekommen. Henry Jacobi und unseren jungen EMX-Piloten Ronan van Moosdijk. Mein Job wäre einfach, wenn alle Fahrer zumindest ähnlich wären.»
Zum Ablauf erzählt de Reuver: «Wir hatten gemeinsam einen sehr guten Winter, das konnte Jeder dann bei den ersten beiden Grand Prix sehen. Henry ist sehr stark im Kopf und hat auf dem Bike einen sehr aggressiven Fahrstil. Jetzt muss er nun konsequent dem Plan eines Profi-Athleten folgen.»
Spaßvogel Marc De Reuver ist auch privat sehr nahe an seinen Fahrern dran: «Ich arbeite eigentlich Vollzeit mit den Jungs, wohne auch ganz in der Nähe des Teams. Ich beobachte sie auf der Rennstrecke und verbringe auch privat Zeit mit den Jungs. Die größte Sache ist der mentale Zugang. Ich habe einen sehr guten Draht zu den Boys. Und wenn es diese Verbindung gibt, dann können wir auch unsere Ziele erreichen. Die Saison ist sehr lange, aber ich bin zuversichtlich. Wir haben ein sehr gutes Motorrad und ich glaube, dass wir einige spezielle Dinge erreichen werden.»