Simon Längenfelder (GASGAS): Zusammenbruch in Lommel
Simon Längenfelder war nach dem zweiten Rennen in Lommel fix und fertig
Das Wochenende im belgischen Tiefsand startete für Simon Längenfelder ausgezeichnet, denn in den Trainings stand sein Name ganz oben. Im anschließenden Qualifikationsrennen stürzte der GASGAS-Pilot allerdings in der ersten Kurve. Mit starken Manövern und Kampfgeist leistete der 18-Jährige mehr als Schadensbegrenzung und beendete das Rennen auf der siebten Position.
Aus den Startfehlern am Samstag hatte er gelernt und positionierte sich am Sonntag nicht ganz so spitz am Startgatter. Die Folge war ein guter Start in den Top-5. Das Rennen baute er strategisch auf und hatte auch noch etwas Glück.
«Ich bin im ersten Lauf gut aus dem Start gekommen, konnte als Erster in die Kurve stechen und bin dann aber etwas nach außen gekommen. Ich war dann Dritter und zwei andere haben noch nachgezogen», erklärte er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com und fügt hinzu: «Ich habe dann etwas gewartet, weil ich in einer Dreiergruppe war. Es ist dann immer schwer zwei gleichzeitig zu überholen, ohne dass man gleich wieder von einem überholt wird. Everts ist dann gestürzt und ich konnte noch Benistant überholen. Danach habe ich etwas gepusht und konnte eine größere Lücke herausfahren. Ich bin Dritter geworden und habe mich körperlich noch gut gefühlt.»
Im zweiten Rennen zündete der Red Bull-Athlet ein fahrerisches Feuerwerk. Nach dem Start setzte er sich hinter den führenden belgischen Yamaha-Star Jago Geerts und Husky-Pilot Kay de Wolf. Geerts und de Wolf bilden auf den 250er-Bikes die absolute Sandelite – und beide setzte der Deutsche unter Druck! Zwischenzeitlich konnte der Franke sogar auf Platz 2 fahren, wurde aber später wieder überholt. Bis zur letzten Runde wirkte alles in Ordnung, aber dann schlug die vorangegangene Rennintensität zu.
«Im zweiten Lauf war ich nach dem Start wieder Dritter und habe sofort mit den ersten beiden mitgezogen. Ich war so selbstbewusst. Ich habe einfach so hart attackiert und in der letzten Runde war es dann einfach zu viel – ich konnte nicht mehr. Im Ziel lag ich auf dem Boden und wurde mit Wasser beschüttet.»
Nach mehreren erschöpfungsbedingten Stürzen schaffte es Längenfelder noch instinktiv als Neunter über die Ziellinie. Als Achter hätte er Weltmeister Tom Vialle (KTM) vom dritten Tagesrang verdrängt und wäre wieder auf dem Podium gewesen.
Nach dem Rennen erklärte der Wahl-Römer, dass es ihm wieder gut gehe und er sich schon jetzt wieder auf den nächsten Lauf in zwei Wochen in Schweden freut.
Für das Gesamtklassement war der GP von Lommel dennoch ein Erfolg, denn durch seinen vierten Tagesrang sammelte er zwölf Punkte mehr als WM-Verfolger Kevin Horgmo (Kawasaki). Somit stabilisierte er seinen dritten WM-Rang und hat ein Polster von 59 Punkten.