Jeffrey Herlings (KTM): «Nur der Titel zählt»
Jeffrey Herlings: 2016 soll es nach 2 verpatzten Jahren endlich klappen
Fitness und Form stimmen: KTM-Werksfahrer Jeffrey Herlings ist bereit für die bevorstehende WM-Saison. Der 21-Jährige demonstrierte beim Vorsaisonrennen in Sardinien sein Potenzial und deklassierte den Rest des MX2-Feldes mit einem Vorsprung von 80 Sekunden.
Der Holländer will in seinem voraussichtlich letzten MX2- Jahr endlich den dritten WM-Titel einfahren.
Schon seit einem halben Jahrzehnt ist Herlings der herausragende Fahrer der MX2-Klasse. Weltmeister wurde er aber nur in den Jahren 2012 und 2013. 2014 führte er überlegen, bis ihn ein Oberschenkelbruch einbremste. Das Jahr 2015 verlief nach mehreren kapitalen Crashes und einer ausgerenkten Hüfte noch unglücklicher. Seit Ende Juli, dem Tag seines Unfalls in Loket (Tschechische Republik), ist Herlings kein Rennen mehr gefahren. Nach dieser langen Rehabilitationsphase scheint der Holländer nun aber gestärkt in die WM zurückzukehren, die Ende dieses Monats in Katar beginnt. Der letzte Saisonstart war für Herlings schwierig: nach seiner Oberschenkel-OP war er noch nicht hundertprozentig fit.
«Im letzten Jahr hatte ich nach der Operation im Dezember eine denkbar schlechte Winter-Vorbereitung», erklärte Herlings gegenüber SPEEDWEEK.com. «Es hätte kaum schlechter laufen können. Die Vorbereitungen auf diese Saison begannen wir schon im November des letzten Jahres. Zwei Monate lang habe ich bereits auf dem Motorrad trainiert - bis zu fünf Tage pro Woche. Wir haben diesmal extrem viel getestet und mehrere Wochen auf Sardinien verbracht, wo die besten Wetterbedingungen herrschen.»
«Ich bin happy», erklärte Herlings. «Ich weiß, dass ich meine Hausaufgaben gemacht habe. Natürlich werden meine Gegner auch nicht auf der faulen Haut gelegen haben, aber ich konnte in den letzten beiden Jahren schon frühzeitig einen großen Punktevorsprung herausfahren. Mich kann eigentlich nur noch eine erneute Verletzung stoppen. Aber ich habe auch aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt.»
Die Abstimmungsarbeit an der KTM 250SX-F ist für Herlings, der zu den schwereren Fahrern zählt, eine besondere Aufgabe: «Wir haben an der Fahrwerksabstimmung, der Kupplung und am Motor gearbeitet. Besonders große Fortschritte haben wir im Bereich der Dämpfung gemacht. Letztes Jahr war ich verletzt und Pauls Jonass war neu im Team. So hatten wir keinerlei Vergleichsmöglichkeiten. In diesem Jahr funktionierte das viel besser.»
Die Zukunft von Jeffrey Herlings und sein eventueller Aufstieg in die MXGP-Klasse wird stark von MXGP-Star Antonio Cairoli abhängen: Cairolis Vertrag mit dem KTM-Werksteam endet in diesem Jahr.