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SidecarCross-DM: Starker Auftakt mit hungrigen Fans

Von Axel Koenigsbeck
Start mit Schneeflocken: Prümmer (17), Peter (2) Hofmann (41), Hengster (914) Gordejev (151), Walter (79), Hoormann (84)

Start mit Schneeflocken: Prümmer (17), Peter (2) Hofmann (41), Hengster (914) Gordejev (151), Walter (79), Hoormann (84)

Bei der ersten Veranstaltung zur SidecarCross-DM nebst DMSB-Pokal dominierten in Schnaitheim zwei nordeuropäische Gespanne über die arrivierten deutschen Teams. Das Duo Gert Varik/Lari Kunnas war unbezwingbar.

Für das Gelingen des Auftaktrennens zur DM stellte sich zunächst eine wesentliche Frage: Würden die Fans nach zwei Jahren politischer Corona-Gängelung und angesichts durchwachsener Wetterprognosen lethargisch am heimischen Ofen hocken bleiben? Oder würden sie nach weitgehender Gespanncross-Abstinenz in Scharen zur Rennstrecke am Hafnerhäule pilgern? Auch wenn zwischendurch aus dicken Wolken ein paar Schneeflocken fielen, war schon während des morgendlichen Trainings beim Blick auf die stark frequentierte Zufahrtstraße klar: Das Interesse, Sidecarcross live zu erleben, ist ungebrochen. Jedenfalls fanden sich an der Rennstrecke des MSC Schnaitheim deutlich mehr Zuschauer als in manchen Jahren zuvor ein, wie auch die Bilanz der Verzehrstände bestätigte. Gut so.

Im Mittelpunkt des Renngeschehens standen die Läufe zur Deutschen Meisterschaft. Schon beim Pflichttraining wurde offenkundig, wer in den Rennen den Ton angeben dürfte. Erwartungsgemäß waren dies die WM-Fünften von 2021, Gert Varik/Lari Kunnas. Aber auch Gert Gordejev – mit dem ewig fitten Beifahrer-Weltmeister Kaspars Stupelis im Boot – ließ nichts anbrennen. Benjamin Weiss/Patrick Schneider sicherten sich nach zwei Jahren weitgehender Rennabstinenz immerhin den dritten Startplatz. Dahinter reihten sich Tobias Blank und sein neuer Beifahrer Justin Blume, die Youngster Tim Prümmer/Jarno Steegmans und DM-Vizemeister Adrian Peter mit Nicky Debruyne im Boot ein.

Beim ersten Start kämpften Peter und Prümmer um die Führung. Leider war das Duell für den 23-jährigen Prümmer alsbald beendet, weil er an einem Table-Sprung stürzte und mit einer Schulterverletzung ins örtliche Krankenhaus gefahren werden musste. Auch Jarno Steegmans, Sohn des Deutschen Meisters von 2010 Peter Steegmans, blieb nicht ohne Blessuren. Die zunächst führenden Peter/Debruyne mussten in der Folge Varik und Weiss den Vortritt lassen. Von den weiteren etablierten deutschen Gespannen kämpften Martin Walter/Philipp Reimann mit Kupplungsproblemen, Blank/Blume wurden durch eine Havarie eingebremst und Joachim Reimann – mit dem nimmermüden Schweizer Martin Betschart als Ersatzmann im Boot – fielen mit Motorschaden aus.

Den zweiten Lauf dominierten Varik, Gordejev und Weiss klar, nachdem Marcel Faustmann/Julian Zimmermann und Peter/Debruyne ihre anfänglichen Top-Positionen nicht halten konnten. Walter/Reimann wurden ebenso wie Blank/Blume durch Zusammenstöße eingebremst.

Bemerkenswert ist das Abschneiden der Spitzengespanne im DMSB-Pokal: Die Südbadener Paul Schneider/Benjamin Schwidder erreichten im ersten Durchgang sogar den siebten Rang. Auch Patrick Hengster und Beifahrerin Celina Hahn absolvierten die Renndistanz in beiden Läufen, ohne überrundet zu werden. Als Neulinge im Startfeld fuhren Joshua und Noah Weinmann in ihrem ersten DM-Lauf auf den zehnten Rang. Die Söhne des Ex-Vizeweltmeisters Thomas Weinmann ziehen es dagegen vor, direkt in der DM-Wertung zu starten. Ebenso Jan Hoormann, Sohn des Seitenwagen- und Quad-Champions Ralf Hoormann, mit dem belgischen Routinier Andy Schlinnertz im Boot.

Nun geht es Schlag auf Schlag. Bereits am Ostermontag (18.4.) findet die zweite Runde zur DM im ostdeutschen Hänchen statt. Traditionell am Maifeiertag folgt das Rennen in Kamp-Lintfort, wo auch die Veteranengespanne ihr Debüt geben. Und zwischendurch wird am 23./24.4. die WM mit dem GP der Niederlande in Markelo eröffnet. Gemäß dem endgültigen Kalender umfasst die Serie nur mehr sieben (!) Veranstaltungen. Seit Einführung der WM 1980 hat es eine derart drastisch reduzierte Grand-Prix-Serie in vier Jahrzehnten nicht gegeben.

Resultate SidecarCross-DM Schnaitheim/D:

1. Lauf: 1. Varik/Kunnas (EST/FIN), WSP-Husqvarna. 2. Weiss/Schneider (A), VMC-Zabel. 3. Peter/N. Debruyne (D/B), WSP-Zabel. 4. Faustmann/Zimmermann (D), VMC-Zabel. 5. Gordejev/Stupelis (EST/LV), WSP-Husqvarna. 6. M. Walter/P. Reimann (D), VMC-Zabel. 7. Schneider/Schwidder (D), VMC-Zabel. 8. A. Knübben/Lenz (D), WSP-KTM. 9. Hofmann/Strauss (CH), VMC-Zabel. 10. J. Weinmann/N. Weinmann (D), Mefo-Husqvarna. 11. Blank/Blume (D), VMC-Zabel. 12. Hengster/Jahn (D), VMC-Zabel. 13. Erlecke/Plettke (D), WSP-KTM. 14. J. Hoormann/Schlinnertz (D/B), VMC-Zabel. 15. Prokesch/Benning (D), VMC-Zabel. 16. Wegner/Hoffmann (D), VMC-Zabel. 17. N. Degenhardt/C. Degenhardt (D), KTM. 18. S. Koch/Hoferichter (D), VMC-Zabel. 19. H. Hartmann/J. Hartmann (D), VMC-KTM. 20. J. Hildebrandt/Schödl (D), VMC-Zabel.

2. Lauf: 1. Varik. 2. Gordejev. 3. Weiss. 4. Peter. 5. Faustmann. 6. Hofmann. 7. J. Reimann/M. Betschart (D/CH), VMC-Zabel. 8. M. Walter. 9. A. Knübben. 10. T. Blank. 11. Hengster. 12. Schneider. 13. Buob. 14. Weinmann. 15. Erlecke. 16. Hoormann. 17. Prokesch. 18. Hildebrandt. 19. Wegner. 20. Degenhardt.

DM-Stand nach 2 von 16 Läufen: 1. Varik, 50 Punkte. 2. Weiss 42. 3. Peter und Gordejev, je 38. 5. Faustmann 34. 6. M. Walter 28. 7. Hofmann 27. 8.Knübben 25. 9. T. Blank und J. Weinmann, je 21.

DMSB-Pokalstand nach 2 von 16 Läufen: 1. Schneider, 43 Punkte. 2. Hengster 39. 3. Erlecke 34. 4. Prokesch 30. 5. Wegner 27.

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