Kawasaki: Experimente mit Luftleit-Elementen
Nicht nur für die Kawasaki-Neuverpflichtung Julien Lieber (23) war der WM-Lauf in Neuquen in Patagonien eine Premiere, bei der der Belgier im ersten Rennen nach einem sehr gelungenen Start auf den guten achten Platz preschte. Kawasaki überraschte im improvisierten Übersee-Zeltlager auch mit einer Neuheit an den Werksrennern von Lieber und seinem belgischen Landsmann Clement Desalle.
Für aufmerksame Beobachter waren an allen vier KX450-Kawasaki-Bikes neben den grünen Standard-Plastikteilen zusätzliche, nachträglich und speziell gefertigte, schwarze Karbon-Leitspoiler auf der Innenseite der Kühlerverkleidungen links und rechts zu erspähen. Zudem waren an den Flanken des vorderen Kotflügels der KRT-Maschinen im Kühlerbereich ebenfalls Karbon-Aufsätze in Form von Finnen angebracht.
Während in der MotoGP-WM derartige Luftleitelemente vorwiegend als Spoiler dazu verwendet werden, um in der Beschleunigung eine bessere Fahrbarkeit der Motorräder zu erwirken und die Wheelies durch Abtrieb («downforce») zu vermeiden, haben die Teile bei den Motocross-Bikes einen anderen Zweck. Anders als in der MotoGP will Kawasaki mit den Spezialteilen eine bessere Versorgung der Kühler mit anströmender Luft erreichen. Ob die Adaption in Sachen Motorleistung oder Kühlertemperatur in Argentinien Vorteile gebracht hat, hat sich noch nicht herumgesprochen.
Fakt ist: Auch bei der zweiten Station im WM-Kalender im niederländischen Valkenswaard am 17./18. März ist im tiefen Sand die Kühlung der Motoren durchaus ein Thema. Man darf daher gespannt sein, ob Kawasaki die Adaptionen auch dort zum Einsatz bringen wird.