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Youthstream: Wieder Krach hinter den Kulissen

Von Thoralf Abgarjan
Ernée wurde als Veranstalter des Frankreich-Grand-Prix 2019 gestrichen. Hinter den Kulissen brodelt ein Machtkampf zwischen den Veranstaltern und Serienvermarkter Youthstream, der immer höhere Antrittsgebühren fordert.

Nur wenige Tage nach der Veröffentlichung des provisorischen Kalenders für die Saison 2019 gab es heute bereits das erste Update, das jedoch alles andere als eine Konkretisierung des Terminplans ist. Vielmehr ist die Änderung ein klares Anzeichen für den ständigen Konflikt zwischen den Veranstaltern auf der einen Seite und dem Serienvermarkter Youthstream auf der anderen Seite.

Die meisten Organisatoren haben große Probleme, die Forderungen Youthstreams zu erwirtschaften und damit zu finanzieren. Der Große Preis von Frankreich war am 16. Juni 2019 in Ernée geplant. Nun ist der Veranstaltungsort auf 'tba' (to be announced, noch bekanntzugeben) geändert worden. Youthstream will damit klarstellen, dass sie einen Frankreich-Grand-Prix im Kalender sehen, sich aber die Option offenhalten, wo dieser stattfinden soll.

Die französischen WM-Standorte der letzten Jahre waren Ernée und Saint Jean d'Angely. Youthstream erklärte in der Vergangenheit immer wieder, dass sich viele Veranstalter um die Austragung eines WM-Laufs bewerben, um den Wettbewerb der Organisatoren untereinander anzukurbeln.

Allein bei den US-Veranstaltern fruchtet diese Strategie nicht. Sie wissen, dass jeder Lauf der US-Nationals wirtschaftlich erfolgreicher ist als ein WM-Lauf. Dass die US-Rennen für Zuschauer das mit Abstand bessere Produkt sind, hat das letzte Wochenende eindrucksvoll bewiesen: Volles Haus und eine elektrisierende Stimmung in RedBud auf einer herrlichen Naturstrecke in Michigan mit spannenden Rennen auf der einen Seite, emotionslose WM-Läufe vor leeren Zuschauerrängen auf einer flachen Retortenstrecke in Indonesien in einer WM, wo drittklassige Fahrer in einem Rennen so viele WM-Punkte einfahren, wie hochkarätige europäische Piloten in der halben Saison. Bei 15 angetretenen Fahrern konnten nicht einmal alle WM-Punkte vergeben werden. Deutlicher kann der Vergleich kaum ausfallen. Und die dreiste Behauptung Youthstreams, dass in Indonesien 47.000 Zuschauer an der Strecke gewesen seien, ist dabei noch das kleinste Problem. Viel schwerer wiegt die Tatsache, dass einer solchen WM die Zuschauerakzeptanz langfristig abhanden kommt, weil sich allein der Wert der Punktevergabe Niemandem mehr erschließt.

Ken Roczen ist seit seinem Wechsel aus der WM in die USA ein bekannter Star. In der WM hätte er diese öffentliche Anerkennung niemals erreicht.


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