Jeffrey Herlings (KTM) ist so gut wie durch
Jeffrey Herlings gewann auch den Großen Preis der Türkei
18. Lauf zur Motocross-WM in Afyon (Türkei): Den 'holeshot' zum ersten Lauf gewann Tom Gajser (Honda), doch wie so oft in diesem Jahr verlor Titelaspirant Jeffrey Herlings (KTM) keine Zeit und setzte sich noch in der ersten Runde an die Spitzenposition, die er bis ins Ziel nicht mehr aus der Hand gab.
Antonio Cairoli (KTM) musste sich erst gegen Clement Desalle (Kawasaki) und Tim Gajser durchsetzen, schaffte es aber in Moto 1 immerhin noch auf Rang 2 mit 25 Sekunden Rückstand zu Sieger Herlings.
Herlings startete mit Grippe
Herlings, der erneut zum unangefochtenen Laufsieg stürmte, verriet, dass er in der Türkei noch nicht einmal fit war. «Bei so einer langen Saison über 20 WM-Runden ist es fast unmöglich, alle Einsätze völlig unbeschadet zu überstehen», flachste der Niederländer.
Drama für Cairoli in Moto 2
Den Start zum zweiten Lauf gewann Kawasaki-Werksfahrer Clement Desalle. Noch in der ersten Runde überschlugen sich aber die Ereignisse: Antonio Cairoli startete innerhalb der Top-10. Bei der Auffahrt zu einem Table verlor der Sizilianer aber komplett die Kontrolle über sein Bike, geriet ins Schleudern und flog beim Absprung heftig ab. Der Titelverteidiger konnte zwar etwas angeschlagen weiterfahren, hatte aber vom Ende des Feldes einen beschwerlichen Weg vor sich. Der Sizilianer kam mit verbogenem Bike am Ende über Platz 15 nicht hinaus. Damit verlor der neunfache Champion praktisch alle seine ohnehin schon geringen Titelchancen, denn Herlings braucht jetzt nur noch eine Hand voll Punkte, um den Sack endgültig zuzumachen. Bei seinem Heimspiel in Assen am 16. September wird der Niederländer mit höchster Wahrscheinlichkeit seinen ersten MXGP-WM-Titel schon vor Saisonende holen.
Herlings weiter in eigener Liga
Zwar holte Tim Gajser (Honda) gegen Ende des zweiten Laufes noch einmal auf Spitzenreiter Herlings auf, aber sobald 'The Bullet' wieder nachlegte, machte er auch sofort Meter gut und zog davon. Herlings gewann am Ende mit 4,6 Sekunden Vorsprung vor Gajser und Desalle. Wie beim letzten WM-Lauf in Bulgarien standen auch in der Türkei diese 3 Piloten auf dem Grand-Prix-Podium.
Febvre weiter auf P5
Romain Febvre (Yamaha), der sich bei seinem Crash im Qualifikationsrennen eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte, konnte trotz seiner türkischen Nullrunde Gesamtrang 5 behalten. Max Nagl (TM), der wegen seines noch nicht genesenen Fingerbruchs ebenfalls nicht in der Türkei starten konnte, fiel durch seinen Nuller von WM-Rang 13 auf P15 zurück.
Geringe Zuschauerresonanz in der Türkei
Laut Serienvermarkter Youthstream waren bei der türkischen WM-Premiere 15.000 Zuschauer vor Ort. In der Realität dürften es jedoch weniger als ein Zehntel davon gewesen sein. Die wenigen Zuschauer an der zusammengeschobenen Retortenstrecke wurden an einem 'Hot-Spot' zusammengeführt, wo sie eifrig ihre rot-weißen Sichelmondfahnen schwenkten. Natürlich war in Afyon auch türkische Polit-Prominenz vor Ort anwesend.
Ergebnis MXGP Afyon (Türkei):
1. Jeffrey Herlings (NED), KTM, 1-1
2. Tim Gajser (SLO), Honda, 3-2
3. Clement Desalle (BEL), Kawasaki, 4-3
4. Gautier Paulin (FRA), Husqvarna, 8-4
5. Jeremy van Horebeek (BEL), Yamaha, 5-6
6. Jeremy Seewer (SUI), Yamaha, 7-5
7. Glenn Coldenhoff (NED), KTM, 6-7
8. Antonio Cairoli (ITA), KTM, 2-15
9. Shaun Simpson (GBR), Yamaha, 9-8
10. Tommy Searle (GBR), Kawasaki, 10-9
11. Alessandro Lupino (ITA), Kawasaki, 12-10
12. Ivo Monticelli (ITA), Yamaha, 14-11
13. Julien Lieber (BEL), Kawasaki, 13-13
14. Kevin Strijbos (BEL), KTM, 15-12
15. Max Anstie (GBR), Husqvarna, 11-16
16. Todd Waters (AUS), Honda, 16-14
17. Petar Petrov (BUL), Honda, 18-17
18. Panagiotis Kouzis (GRE), Honda, 17-20
19. Batuhan Demiryol (TUR), Honda, 20-18
20. Galip Alp Baysan (TUR), Yamaha, 21-19
...
DNF: Valentin Guillod (SUI), KTM
DNS:Romain Febvre (FRA), Yamaha
DNS: Max Nagl (GER), TM
DNS: Evgeny Bobryshev (RUS), Suzuki
WM-Stand nach 18 von 20 Läufen:
1. Jeffrey Herlings, 833
2. Antonio Cairoli, 738, (-95)
3. Clement Desalle, 619, (-214)
4. Tim Gajser, 591, (-242)
5. Romain Febvre, 544, (-289)
6. Gautier Paulin, 514, (-319)
7. Glenn Coldenhoff, 475, (-358)
8. Jeremy Seewer, 423, (-410)
9. Jeremy van Horebeek, 404, (-429)
10. Max Anstie, 328, (-505)
11. Alessandro Lupino, 270, (-563)
12. Evgeny Bobryshev, 261, (-572)
13. Julien Lieber, 235, (-598)
14. Kevin Strijbos, 232, (-601)
15. Max Nagl, 227, (-606)
16. Shaun Simpson, 205, (-628)
17. Tommy Searle, 174, (-659)
18. Tanel Leok, 115 (-718)
19. Arminas Jasikonis, 111, (-722)
20. Valentin Guillod, 97, (-736)