Stefan Everts: Nachwirkungen nach dem Malaria-Fall
Stefan Everts
Es war ein heftiger Schock, als im Dezember bekannt wurde, dass der zehnfache Motocross-Weltmeister Stefan Everts akut an Malaria erkrankt ist. Das Virus fing sich Everts im Kongo ein. Der Belgier aus Neeroeteren lag in einer Spezialklinik in Leuven 14 Tage lang im künstlichen Koma. Derzeit kämpft sich der 46-Jährige wieder zurück ins tägliche Leben.
Jetzt spricht die Allzeit-Ikone erstmals über seinen bisher härtesten Kampf, nachdem man zuerst einige Tage lang geglaubt hatte, dass Everts an einer schweren Grippe leide. «Das Virus hat meine Organe wie die Leber und die Nieren angegriffen», schildert Everts bei MXLarge.com. «Es musste dann mit Hilfe von Medikationen all das saubere Blut zum Herz geführt werden, daher waren auch die Gliedmaßen kaum durchblutet. Meine Finger kann ich immer noch kaum bewegen, daran muss ich jetzt arbeiten.»
Auch für die Angehörigen waren dies letzten Wochen nicht einfach: «Ich habe kaum Erinnerungen an die Aufwachphase. Ich habe meinen Sohn mit komischen Verkleidungen und Ohrringen wahrgenommen und unsere kleine Tochter Miley habe ich an Hand von einem Foto erst gar nicht erkannt. Ich denke, daran waren all die Medikamente von meiner Zeit im Koma schuld.»
Auch die Nachwirkungen sind noch vorhanden. Es heißt, im Krankenhaus im Kongo seien bei einem Eingriff auch die Stimmbänder von Everts verletzt worden, er könne momentan nur mit Mühe sprechen. Ob ich körperlich ganz der Alte werde, weiß ich nicht. Die Ärzte sagen, es könnte sein, dass meine zwei kleinen Zehen amputiert werden müssen. Sie sind quasi leblos und seit der Erkrankung nicht mehr durchblutet. Die Entscheidung darüber dauert aber noch ein paar Monate.»
Everts, der sich im Jahr 2006 vom aktiven Rennsport zurückgezogen hat, bleibt dennoch umtriebig. Neben den Aktivitäten als Gin-Vermarkter seiner eigenen Marke S72-Gin hat Everts nun auch Anteile an der Bekleidungsmarke Yoko übernommen. Die finnische Kult-Marke kehrt wieder schrittweise in die Szene zurück. Everts, der die Marke von Kindesbeinen an kennt, glaubt an das Potenzial.