Yamaha in der Motocross-WM: 2020 ohne Rinaldi?
Yamaha-Werksfahrer Jeremy Seewer vor dem GP in Semarang
SPEEDWEEK.com-User wissen, dass der Franzose Romain Febvre (27) mit seinem anstehenden Wechsel von Yamaha zu Kawasaki für den wohl größten Paukenschlag am Fahrermarkt sorgen wird. Aber nicht nur personell gibt es bei Yamaha weitreichende Änderungen. Auch was die Organisation betrifft, dürfte eine lange Ära zu Ende gehen.
Aus gut informierten Kreisen ist zu hören, dass sich die italienische Familie Rinaldi mit dem Team «Monster Energy Yamaha Factory» am Ende der Saison 2019 aus dem Motocross-WM-Geschäft zurückziehen wird. Die Brüder Michele und Carlo Rinaldi aus Parma sind seit den späten 1980er-Jahren im Teambesitzer-Business und gelten als Institution.
Nach einiger Zeit mit Suzuki bildet Rinaldi seit 1991 das offizielle Yamaha-Werksteam für die europäische Motocross-Serie. Asse wie Alex Puzar, Donny Schmitt, Andrea Bartolini, Bob Moore und David Philippaerts holten für die Rinaldis WM-Kronen. Den bisher letzten WM-Titel sicherte den Italienern 2015 in der MXGP-Kategorie ausgerechnet Romain Febvre.
Was bedeutet das: Febvre soll für 2020 zu Kawasaki ins dortige Werksteam wechseln. Jeremy Seewer (24) müsste jedoch erneut einen Teamwechsel vornehmen. Dem Vernehmen nach wird das niederländischen Wilvo Yamaha Team von Louis Vosters aus Bergeijk die Position des offiziellen MXGP-Werksteams der Rinaldi-Mannschaft übernehmen. Seewer würde dann in sein ehemalige Truppe zurückkehren.
Als Teamkollegen wird er dort höchstwahrscheinlich seinen westschweizer Landsmann Arnaud Tonus (27) erhalten, der seit Wochen eine extrem starke Form zeigte und seit Portugal in neun Läufen in den Top-3 landete. Mit dieser Konstellation wäre kein Platz mehr für den französischen Routinier Gautier Paulin (29), der erst Anfang 2019 zu Wilvo gekommen ist.