Antonio Cairoli (KTM): «Ich will nicht aufgeben»
Tony Cairoli vor Titelverteidiger Tim Gajser
Sechs Grand Prix in nur vier Wochen stellen Tony Cairoli im Kampf um seinen zehnten WM-Titel vor eine schwierige Herausforderung, ehe der 36-Jährige seine Karriere als Vollzeitrennfahrer am Ende der Saison beenden wird. Der Red Bull-KTM-Star stürzte vor drei Wochen im Training zum Sardinien-GP auf Riola Sardo schwer und schlug sich die linke Seite des Oberkörpers hart an.
Trotzdem war Cairoli nur eine Woche später Teil der siegreichen italienischen Mannschaft beim Motocross der Nationen in Mantua, aber die Nachwirkungen machten ihm beim folgenden Grand Prix im Talkessel von Teutschenthal zu schaffen, als der KTM-Star mit dem siebten Platz Vorlieb nehmen musste. Im französischen Lacapelle Marival verpasste «TC222» seinen sechsten Podestplatz der Saison am vergangenen Sonntag knapp. Er wurde Gesamtfünfter, aber die mangelnde Fitness hatte ihn eingebremst, Tim Gajser fand im zweiten Lauf noch einen Weg vorbei.
Der Sizilianer konnte seit dem Crash zwischen den Rennen weder seine KTM 450 SX-F fahren noch seine gewohnten Training-Sessions abseits des Bikes abspulen. «In der Woche nehme ich viele Schmerzmittel und entzündungshemmende Mittel», räumte er ein. «Es ist eine schwierige Situation, aber ich will nicht aufgeben. Ich will die Saison stark zu Ende fahren.»
Cairoli verpasste in Sardinen beide Rennläufe, in der WM-Tabelle fiel er auf Platz 5 zurück. Sein Rückstand auf seinen KTM-Kollegen Jeffrey Herlings wuchs auf 73 Punkte an. Erschwert wird die Aufgabe durch den dicht gedrängten Kalender der letzten Phase der MXGP-Saison 2021.
«Ich versuchte, so schnell wie möglich gesund zu werden, weil ich weiß, dass es mit dem ganzen Rennfahren verrückt sein wird», so Cairoli. «Wir versuchen unser Bestes, aber die gezerrten Muskeln an den Rippen werden nicht wirklich besser, weil ich weiter fahre. Wenn ich zwei Wochen Pause gehabt hätte, dann wäre es jetzt okay, aber so braucht es länger. Ich hoffe, dass ich nach Spanien fitter sein kann und versuchen kann, in jedem Rennen auf dem Podium zu stehen. Das ist das einzige Ziel. Der WM-Titel ist rechnerisch noch immer möglich, aber es ist sehr schwierig mit diesen Jungs da vorne. Wenn es einer wäre, kann alles passieren, aber vier? Es ist ziemlich schwierig. Wir können nur alles versuchen, dann werde wir sehen.»
Übrigens: In seiner 18-jährigen GP-Karriere verpasste Cairoli – wenn er voll fit war – die Top-3 der Gesamtwertung nur ein Mal.
WM-Stand nach WM-Runde 12 von 18:
1. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 460
2. Romain Febvre (F), Kawasaki, 454, (-6)
3. Tim Gajser (SLO), Honda, 450, (-10)
4. Jorge Prado (E), KTM, 398, (-62)
5. Antonio Cairoli (I), KTM, 387, (-73)