MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Nervenkrieg und Psychodrama vor dem Finale

Von Thoralf Abgarjan
Tim Gajser (Honda) wirft Jeffrey Herlings (KTM) unsaubere Aktionen in Arco di Trento vor. Herlings weist die Beschuldigungen von sich und Honda holt sich für die letzten Saisonrennen Schützenhilfe aus der MX2-Klasse.

Vor den letzten beiden WM-Läufen der Saison im italienischen Mantova geht das Psychodrama abseits der Strecke weiter. Zuerst lobt HRC-Chef Giacomo Gariboldi seinen Schützling Tim Gajser, der nach seinen Worten im Gegensatz zu der KTM-Truppe keine Schützenhilfe von den Teamkollegen benötige, um am nächsten Tag das Engagement des spanischen MX2-Protagonisten Ruben Fernandez zu verkünden, der Gajser bei den letzten beiden Rennen in Mantova Schützenhilfe leisten soll.

Gajser selbst sprach in der Pressekonferenz nach dem Rennen von «unsauberen Aktionen», die Jeffrey Herlings in den letzten beiden Läufen platziert haben soll. «Ich habe ihn [Anm.: Jeffrey Herlings] sauber überholt, aber nach der nächsten Kurve hat er mich ausgebremst, sodass ich beinahe gestürzt bin. Dann in der nächsten Kurve war ich hinter ihm und er hat so stark gebremst, dass ich beinahe das Motorrad abgewürgt hätte», erklärt Gajser. «Er spielt unsaubere Spielchen. Ich mag es lieber sauber, aber wenn er so weitermacht, werde ich ihm eine Antwort geben.»

Die Reaktion von Herlings ließ nicht lange auf sich warten. «Ich soll also der unsaubere Fahrer sein», meinte 'The Bullet'. «Ich war heute der Einzige, der sauber geblieben ist. Ich wurde mehrfach von der Nummer 3 [Anm.: Romain Febvre] und der 243 [Anm.: Tim Gajser] hart attackiert. Meine Reaktion war das Blockieren nach der Abfahrt, um sicherzustellen, dass er nicht hinter mir meine Spur schneidet. In diesem Moment waren wir sehr langsam. Es war sicher und völlig ungefährlich. Aber wenn andere der Meinung sind, dass es unsauber war, dann können wir dieses Spiel so spielen.»

Romain Febvre, der am kommenden Wochenende mit dem 'redplate' des WM-Führenden an seiner Werks-Kawasaki antreten wird, gibt sich entspannt. «Wir sind alle so nah beieinander. Ich kann nur mein Bestes geben und ich war lange Zeit nicht mehr in dieser Position. Wenn ich stürze, dann stürze ich eben. Ich mache mir keine zu großen Gedanken», erklärte der Franzose.

Die WM ist vor den letzten beiden Rennen so spannend wie nie zuvor. 3 Protagonisten, 3 Hersteller und Teams, die nur 3 WM-Punkte trennen, versprechen Dramatik pur.

WM-Stand nach WM-Runde 16 von 18:

1. Romain Febvre (F), Kawasaki, 614
2. Tim Gajser (SLO), Honda, 613, (-1)
3. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 611, (-3)

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