Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Max Spies (KTM) beeindruckte beim MXGP in Lommel

Von Marian Groß
Tiefer Winkel: Max Spies

Tiefer Winkel: Max Spies

KOSAK-KTM-Pilot Max Spies zeigte bei der Motocross-WM im belgischen Lommel eine sehr starke Leistung. Auf der extrem anspruchsvollen Strecke konnte er gestandene MXGP-Piloten und Werksfahrer unter Druck setzen.

Mit einem sensationellen neunten Rang im Qualifikationsrennen überraschte Max Spies einige Beobachter an der Strecke. Gekonnt führte er seine KTM über die Wellen und tiefen Löcher der berüchtigten Strecke. Damit sorgte er nicht nur für eine gute Startposition am Sonntag, sondern er war auch der erste Deutsche, der sich in der MXGP-Klasse zwei Punkte mitnehmen konnte.

Was eine gute Qualifikation ausmacht, zeigte sich am Sonntag prompt, denn der Start verlief super und ersparte viele Überholmanöver. Sowohl Sandhasen als auch Werksfahrer setzte er unter Druck. «Ich hatte einen echt guten Start und war etwa Zwölfter. In der ersten Runde konnte ich mich schon bis auf Platz 8 vorarbeiten und bin da auch eine ganze Weile gefahren. Ich bin dann an van Horebeek und Fernandez aufgefahren. Ich hatte also die Top-6 im Blick. Ich habe mich so gut gefühlt, dass ich nochmal Druck machen wollte», erklärte der Brandenburger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Dann ist mir leider ein kleiner Fehler unterlaufen: An einer harten Kante ist mir das Vorderrad eingeklappt und bin mit dem Kopf voran zu Boden gegangen. Als ich dann wieder auf dem Bike war, war ich nur Zwölfter. Ich habe mich dann wieder etwas nach vorn gearbeitet und konnte in der letzte Runde noch Fernandez überholen, der mich aber kurz danach wieder zurücküberholte. Das war alles sehr schade, denn ein sechster Platz wäre drin gewesen, ob man es glaubt oder nicht.»

Spies wollte die Leistung des ersten Laufes ohne Fehler wiederholen. Leichter gesagt als getan, denn dafür benötigte es wieder einen guten Start, der etwas Risiko forderte. Ein schmerzhafter Fehler sorgte für Unruhe. «Beim zweiten Start habe ich gut in die Kurve reingehalten, aber ich habe ein fremdes Hinterrad touchiert, das hat mich kurz irritiert. Meine ersten Runden waren nicht so sauber und ich hatte viel mit Fahrern zu tun, die mich blockiert haben. Durch den ganzen Verkehr auf der Strecke bin ich dann auf Platz 14 vorgefahren, bis mir ein grober Fehler unterlaufen ist. Ich habe dabei meinen Kühlerdeckel beschädigt und dabei ist mir dann das heiße Wasser vom Kühler übers Bein gelaufen. Ich konnte ihn schnell wieder schließen, aber ich hatte keine Ahnung, ob das hält. Ich bin dann ruhig weitergefahren, habe erst am Ende wieder gepusht und konnte so noch Mitch Evans (Kawasaki) überholen.»

Beim MXGP von Tschechien verpasste der 19-Jährige die Top-10 nur knapp. In Lommel waren sie in greifbarer Nähe, wenn die beiden Fehler nicht passiert wären. So oder so, kann der Deutsche auf die Leistung mehr als stolz sein, denn sie ist garantiert nicht unentdeckt geblieben.

Am Ende wurde auf Gesamtplatz 14 gewertet und nahm inklusive der beiden Punkte aus dem Qualifikationsrennen 17 Zähler mit. «Es war richtig schade, es wäre dieses Wochenende noch viel mehr gegangen. Der neunte Platz im Qualifikationsrennen hat schon gezeigt, dass ich Top-10 fahren kann. Ich habe dieses Wochenende trotzdem Stärke bewiesen und gezeigt was ich kann beziehungsweise ein Zeichen gesetzt.»

Ergebnis MXGP, Lommel, 23. Juli:

1. Romain Febvre (F), Kawasaki, 1-2
2. Jorge Prado (ESP), GASGAS, 3-1
3. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 2-3
4. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 5-4
5. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 4-5
6. Alberto Forato (I), KTM, 6-7
7. Jeremy van Horebeek (B), Honda, 7-9
8. Ruben Fernandez (E), Honda, 11-6
9. Brian Bogers (NL), Honda, 10-10
10. Ben Watson (GB), Beta, 9-12
11. Harri Kullas (EST), Yamaha, 14-8
12. Benoit Paturel (F), Yamaha, 13-11
13. Mitchell Evans (AUS), Kawasaki, 8-16
14. Maximilian Spies (D), KTM, 12-15
15. Tim Gajser (SLO), Honda, 15-13
16. Kevin Brumann (CH), Yamaha, 18-14
17. Alvin Östlund (S), Honda, 16-18
18. Tom Koch (D), KTM, 20-17
19. Jere Haavisto (FIN), KTM, 17-20
20. Albin Gerhardsson (S), Husqvarna, 21-19
21. Petar Petrov (BG), Yamaha, 19-27
...
28. Paul Haberland (D), Husqvarna, 28 (DNF)-DNS
DNS: Jeffrey Herlings (NL), KTM
DNS: Maxime Renaux (F), Yamaha
DNS: Valentin Guillod (CH), Honda
DNS: Mattia Guadagnini (I), GASGAS
DNS: Henry Jacobi (D), KTM
DNS: Noah Ludwig (D), KTM
DNS: Pauls Jonass (LT), Honda

MXGP WM-Stand nach 13 von 19 Läufen:

1. Jorge Prado (ESP), GASGAS, 665
2. Romain Febvre (F), Kawasaki, 566, (-99)
3. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 506, (-159)
4. Ruben Fernandez (E), Honda, 481, (-184)
5. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 480, (-185)
6. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 444, (-221)
7. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 386, (-279)
8. Alberto Forato (I), KTM, 331, (-334)
9. Valentin Guillod (CH), Honda, 276, (-389)
10. Mattia Guadagnini (I), GASGAS, 203, (-462)
11. Maxime Renaux (F), Yamaha, 202, (-463)
...
19. Tom Koch (D), KTM, 110, (-555)
20. Maximilian Spies (D), KTM, 87, (-578)
27. Henry Jacobi (D), KTM, 29, (-636)
34. Tim Koch (D), Husqvarna, 15, (-650)
53. Nico Koch (D), Husqvarna, 2, (-663)

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