Sensation bahnt sich an: Jeremy Seewer zu Ducati?
Jeremy Seewer verhandelt mit Ducati
Wenige Wochen vor dem Motocross-WM-Event in Frauenfeld macht eine hochinteressante Meldung die Runde: Der Schweizer Jeremy Seewer steht in intensiven Verhandlungen mit Ducati. Der Bülacher könnte demnach 2025 die Speerspitze in der Debütsaison der Italiener in der Motocross-WM bilden.
Die offizielle Verlautbarung seitens Ducati steht noch aus. «Es ist noch etwas zu früh», sagte der verantwortliche Manager Paolo Ciabatti gegenüber SPEEDWEEK.com. Und bestätigte bezüglich Seewer sowie dem ebenfalls als heißen Kandidaten gehandelten Mattia Guadagnini: «Wir reden mit einigen MX-Fahrern, diese beiden gehören dazu. Wir haben aber noch keinen Vertrag unterschrieben.»
Bereits im Juni hatte der Italiener gegenüber diesem Motorsport-Portal gesagt: «Die stärksten MXGP-Fahrer stehen für nächstes Jahr alle unter Vertrag, wir schauen nach den bestmöglichen Optionen. Gajser fährt für Honda, Herlings für KTM, Febvre für Kawasaki und Prado wird in die USA gehen und dort Supercross fahren. Wir suchen Spitzenfahrer, wissen aber auch, dass wir nächstes Jahr einiges zu lernen haben.»
Seewer verfügt über reichlich Erfahrung mit Herstellern wie Suzuki, Yamaha und Kawasaki, jeweils in deren Werksteam. Der 30-Jährige ist bei Ducati für einen Zwei-Jahres-Vertrag im Gespräch – als Teamkollege des jetzigen Husqvarna-Werksfahrers Mattia Guadagnini.
Bei Ducati arbeiten aktuell Botschafter und Testfahrer Antonio Cairoli sowie Alessandro Lupino an der Entwicklung des Cross-Motorrads mit Desmo-Motor. Der neunfache Weltmeister Cairoli nahm zuletzt einiges auf sich, und reiste nach seinem Sand-Test in den Niederlanden unter der Woche am vergangenen Wochenende von der World Ducati Week (WDW) nochmals zurück nach Lommel, wo er den GP-Renntag beobachtete.
Seewer wurde an der Seite von Romain Febvre bisher mit der Werks-Kawasaki nicht warm, Spitzenergebnisse fehlen dem mehrfachen Vizeweltmeister. Er liegt in der WM-Tabelle aber dennoch dank relativ konstanter Ergebnisse auf Platz 5 und in Schlagdistanz zum Vierten Calvin Vlaanderen (Yamaha).
Zurück zu Ducati: Cairoli könnte bereits Mitte August im niederländischen Arnheim die Desmo per Wildcard in der MXGP erstmals zum Einsatz bringen. So ließe sich der zuletzt sehr gewissenhafte Test im Sand in den Niederlanden erklären. «Dazu gibt es noch keine Entscheidung», hält Ciabatti den Ball flach.