Josh Coppins: «Sehe keinen US-Deal für Dean Ferris»
Josh Coppins wurde von SPEEDWEEK-Journalist Frank Quatember in Bielstein angetroffen
Bereits zu seinen aktiven Zeiten war Josh Coppins für sein Understatement bekannt und so war es auch auf dem prallgefüllten Bielsteiner Waldkurs gar nicht so einfach, den in Yamaha-Teamfarben gekleideten Neuseeländer zu entdecken. Einmal gefunden, zeigte sich der heutige Riding Coach gegenüber SPEEDWEEK.com gesprächig.
Für seinen Schützling Courtney Duncan fand er Lob, aber auch Kritik. «Ihr Speed ist okay, auch Kondition und die Technik stimmen. Leider stürzt sie zu oft und macht noch zu viele Fehler. Im Moment arbeiten wir daran herauszufinden, warum das so ist. Aus Trainersicht liegt es an ihr, sie muss mental stärker werden und konzentrierter, mehr dem Pitboard vertrauen und an sich selbst glauben. Bielstein war ein gutes Training – wir nehmen oft an solchen nationalen Rennen teil, weil die Abstände zwischen den WM-Läufen groß sind. Das ist schlecht für den Rhythmus, Courtney ist ein Racer, sie muss Rennen fahren. Ob es was bringt, werden wir in Loket sehen, wenn der Druck höher ist. Auf jeden Fall waren wir begeistert hier in Bielstein von der Professionalität der Serie.»
Das erfolgreiche Duo wohnt wie die meisten Top-Piloten in einem Appartment in Belgien. Der Yamaha-Workshop ist nur ein paar Kilometer entfernt und Coppins ist für vier Monate in Europa, bis zum WMX-Finale in Villars sous Ecot.
Neben seinem Job für Duncan betreut Josh als Coach auch den Australier Dean Ferris, der am vergangenen Wochenende beim AMA-National in High Point mit einem sensationellen Rang 2 im ersten Lauf der 450er Klasse für Schlagzeilen sorgte. Trotz dieses Erfolgs glaubt Coppins nicht an eine Zukunft von Ferris in den USA. «Nein. Er wird Angebote bekommen, aber keine guten, er wird sie nicht wahrnehmen. Es werden nur MX-Angebote kommen, nicht für Supercross. Und deshalb wird er seinen Vertrag in Australien nicht aufgeben.»
Vom Auftritt des ehemaligen Husqvarna Factory WM-Piloten selbst zeigte sich der alte Haudegen 'The Lizzard' aber kaum überrascht. «Das war in Ordnung in High Point, leider stürzte er am Start von Lauf 2. Ich habe ein solches Resultat von Dean erwartet, er fährt derzeit sehr gut. Bei ihm stimmt im Moment alles, Fitness, Speed und auch das Team in Australien passt. Dean ist wirklich 100 Prozent zufrieden.»
Ferris war 2015 für das Husqvarna-Werksteam unter Antti Pyrhönen im MXGP unterwegs, bekam aber für viele überraschend keinen Vertrag mehr und kehrte nach Australien zurück. Warum? Coppins: «Um ehrlich zu sein, er hätte damals einen Vertrag haben können, aber in Europa unterschätzt man die Qualität der Teams in Australien und Neuseeland. Diese Teams arbeiten sehr professionell und haben einen sehr guten Support. Das ist in Europa nicht immer der Fall und so kann man keine guten Resultate erzielen. Dean entschied, wenn er nicht die beste Unterstützung in Europa findet, dann bleibt er in Australien und das tat er dann.»