Dabei begann das kleine Wunder von Lukas Platt zunächst gar nicht gut, der mit seinem Clan erst gegen 3 Uhr in der Nacht zum Samstag in Tensfeld eintraf. Nach erfolgreicher Samstag-Quali dann der Schock am Rennsonntag nach dem Warm-up. Platt erzählt: "Nach dem Reinigen des Rennmotorrads sprang es nicht an, vermutlich mit einem elektronischen Problem. Um aus dem Trainingsmotorrad dann noch das Beste zu machen, haben wir alle Teile die mich weiter nach vorne bringen könnten vom Rennmotorrad auf das Trainingsmotorrad geschraubt. 10 min vor der 10 Minuten Vorstartregelung haben wir noch das Motorrad technisch abnehmen lassen. Da war mein Puls schon auf 200!" Im ersten Lauf des Youngster-Cup hatte Lukas einen Bombenstart, wurde aber von der Bahn in eine Sandwand gedrückt und fand sich im Mittelfeld wieder. Immerhin konnte der Tischlergeselle aus Mönchengladbach noch bis auf Rang 9 im Ziel vorfahren. Den zweiten Lauf schilderte Platt im Gespräch mit SPEEDWEEK.com: "Am zweiten Start war ich wieder auf 3 und nach der zweiten Kurve bereits auf Position 2. Ich konnte das Tempo des Führenden mitgehen, nach drei Runden sogar überholen und mir einen kleinen Vorsprung herausfahren. Das ganze Rennen über gingen mir so viele Gedanken durch den Kopf, dass ich in den letzten drei Runden mich nur noch darauf konzentriert habe nicht mehr zu fallen. Das war aber auch ein Fehler, dadurch konnte ich meinen Rhythmus nicht ganz behalten und verlor wertvolle Sekunden. Am Ende kam ich aber mit sechs Sekunden Vorsprung durch das Ziel." "Als mir vor der Laufsiegerehrung vom ADAC mitgeteilt wurde, dass ich auch noch den Tagessieg eingefahren habe, war ich so überwältigt, dass ich es heute noch immer nicht fassen kann!"