Talent Jeremy Sydow (KTM): Formkurve zeigt nach oben
Jeremy Sydow freundet sich mit der 250er KTM langsam an
Beim EMX250-Lauf im portugiesischen Agueda gab es für Jeremy Sydow die ersten EM-Punkte seiner jungen Karrere. Der junge Deutsche schilderte sein Wochenende: «Ich musste in das Last-Chance und konnte mich als Vierter qualifizieren. Die Startposition war schlecht und somit war es auch kein Wunder dass ich fast als Letzter in Lauf 1 losfuhr. Mein Speed war aber sehr ordentlich. Ich konnte im Ziel Rang 20 erreichen und den ersten EM-Punkte in der 250er Klasse sammeln!»
«Über Nacht hat es dann geregnet und die Strecke wurde noch einen Tick tiefer. Aber Schlamm liegt mir und diesmal konnte ich mich sogar auf 17 platzieren. Insgesamt habe ich fünf Punkte mitgenommen – die Formkurve geht nach oben! Vom Kopf her muss ich aber noch zulegen, meine Kondition ist dagegen top. Das konnte man auch hier in Drehna sehen, wo ich nicht abgebaut habe.»
Einen großen Anteil am Erfolg von Sydow, aber auch von Trainingspartner Henry Jacobi, hat der junge Coach Christoph Selent.
Sydow beschreibt im Gespräch mit SPEEDWEEK.com den Trainingsalltag im Selent-Camp in Nordrhein-Westfalen. «Henry und ich wohnen zusammen bei Christoph Selent in Dinslaken. Wir machen alles zusammen, egal ob Joggen, Schwimmen oder Fahrtraining. Dass Henry derzeit auf so einem guten Level ist, bringt mich natürlich auch weiter. Wir pushen uns da gegenseitig im Fitnesstudio oder beim Laufen. Beim Training mit dem Motorrad fahre ich immer 10 Sekunden vor Henry los und er muss mich einholen. Christoph ist 24 Stunden für uns da, er plant alles ganz genau. Seine Frau macht gesundes Essen für uns, das Gym ist 500 Meter weg vom Haus. Das Training ist sehr intensiv und unser Trainer ist sehr konsequent.»
Dritter Fahrer im Camp ist übrigens der junge Südafrikaner Camden Mc Lellan, der in Drehna den ersten Tagessieg im ADAC Junior Cup holte und dabei überraschend Liam Everts, Sohn des zehnfachen Weltmeisters Stefan Everts, bezwang.
Natürlich ist wie im wirklichen Leben ein Lehrjahr kein Zuckerschlecken. Das bekam der Sydow-Clan im schweren Sand von Drehna zu spüren. Die Rennen des 250er-Rookie beim ADAC MX Masters sind schnell erzählt, denn Sydow erwischte nach sehr gutem Qualifying einen gebrauchten Sonntag. «Was soll ich sagen, es war nicht mein Tag», seufzte der junge Chemnitzer enttäuscht. «Im ersten Heat verlor ich die Hinterradbremse nach fünf Runden, musste zweimal deswegen zu Boden und wurde im Ziel 18. Der zweite Lauf begann prima, ich konnte fast den Holeshot ziehe. Leider schoss mich unmittelbar danach ein Kontrahent ab und ich stürzte erneut. Danach konnte ich meinen Rhythmus finden und noch auf Position 12 vorfahren. Etwas mehr Glück und bei der nächsten Runde wird alles gut.»