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Max Nagl (KTM): Einsatz bei ADAC MX Masters fraglich

Von Thoralf Abgarjan
Max Nagl schätzt das hohe Niveau der tschechischen Meisterschaften

Max Nagl schätzt das hohe Niveau der tschechischen Meisterschaften

Der deutsche Krettek-KTM-Pilot Max Nagl steht vor einer schweren Entscheidung: Er führt in den tschechischen Meisterschaften, hatte aber auch die ADAC MX Masters auf seiner Agenda. Nun steht er vor einer Terminkollision.

Die Coronakrise hat in diesem Jahr bekanntlich zahlreiche Terminkalender und deren Updates zerlegt. Inzwischen haben einige Serien Dank der neuesten Erkenntnisse über die Ausbreitung des Coronavirus wieder an Fahrt aufgenommen, darunter auch die WM. Im italienischen Faenza findet in dieser Woche das zweite Triple-Event des Jahres statt.

In Europa übernahm Tschechien im Motocrossbereich eine Vorreiterrolle. Von den Veranstaltern wurde ein Hygienekonzept entwickelt, das in gekennzeichneten Streckensektoren nur eine begrenzte Zuschauerzahl zuließ. Erstmals kam dieses Konzept bereits im Juni in Dalecín zum Einsatz. Es hat sich inzwischen bei 4 weiteren Großveranstaltungen bewährt. In keinem Fall ist es zu Infektionsketten innerhalb einer Motocrossveranstaltung gekommen, was überhaupt die beste Nachricht für den Sport ist, der ja vollständig im Freien stattfindet.

Max Nagl übernahm bereits nach dem Saisonauftakt in Dalecín die Führung. Am letzten Wochenende stand nun der 5. Meisterschaftslauf an, den der deutsche Krettek-KTM-Pilot erneut gewann.

Nun steht Nagl aber vor einem Problem: Am 20. September und am 4. Oktober finden die beiden Läufe der ADAC MX Masters statt. Diese Termine überschneiden sich genau mit den Läufen 6 und 7 der tschechischen Meisterschaften.

Für Nagl hatten die ADAC MX Masters für dieses Jahr Priorität. Auf der anderen Seite hat er gerade auch in Tschechien wichtige Partner, denen er gerecht werden will. Nagl hat zur Zeit einen Vorsprung von 42 Punkten. «Ein Rennen auszulassen könnte ich mir vielleicht noch leisten, aber bei zwei nicht absolvierten Rennen werde ich die tschechischen Meisterschaften nicht gewinnen können», erklärt Nagl gegenüber SPEEDWEEK.com.

«Ich werde in dieser Woche noch einmal mit allen Seiten sprechen. Dazu kommt noch das logistische Problem, dass zur Zeit beide Einsatzmotorräder in Tschechien stehen und erst nach Deutschland überführt werden müssen», grübelt Nagl.

So oder so bleibt es für Nagl eine verflixte Situation. Tatsache ist: Sein Erfolg in den offenen tschechischen Meisterschaften wurde international stark wahrgenommen, denn gerade zu Saisonbeginn nutzten einige WM-Protagonisten die Chance, nach dem Corona-Lockdown endlich wieder Rennen fahren zu können. Das Rennen am letzten Wochenende dürfte atmosphärisch eines der besten des Jahres gewesen sein. Tausende Fans jubelten dem strahlenden Sieger Max Nagl zu. Dass dieser die Serie nun auch gern zu Ende fahren will, ist mehr als nachvollziehbar, auch wenn sich die deutschen Fans auf seinen MX Masters-Auftritt freuen.

«Ich gehe ganz offen mit dem Thema um und spreche mit allen Beteiligten», erklärt Nagl. «Es ist eine sehr schwere Entscheidung, die aber in den nächsten Tagen fallen muss.»

Stand der tschechischen Meisterschaften nach 5 von 8 Rennen:

1. Max Nagl, 216
2. Vaclav Kovár, 174, (-42)
3. Martin Krc, 158, (-58)

Termine der offenen tschechischen Meisterschaften 2020:

20. September: Opatov, Terminkollision mit ADAC MX Masters, Grevenbroich
04. Oktober: Petrovice, Terminkollision mit ADAC MX Masters, Tensfeld
11. Oktober: Dalecín

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