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Henry Jacobis Plan: «Sechs bis sieben WM-Rennen»

Von Nora Lantschner
Henry Jacobi nimmt 2023 im deutschen KTM Sarholz Racing Team die ADAC MX Masters in Angriff, gleichzeitig sind mehrere Auftritte in der MXGP-WM vorgesehen. Im Interview spricht er über seine Pläne und Ziele.

SPEEDWEEK.com traf Henry Jacobi in Arco, wo er übrigens 2018 auf Husqvarna seinen ersten GP-Podestplatz in der MX2-Klasse gefeiert hatte. 2019 zeigte der Thüringer dann seine beste WM-Saison, als er sich auf der F&H-Kawasaki auf Rang 5 der MX2-Tabelle klassierte, obwohl er im drittletzten Grand Prix mit einer Knieverletzung ausfiel.

Seit 2020 ist Jacobi Deutschlands Aushängeschild in der Königsklasse MXGP, zunächst bei SM Action (noch auf Yamaha), danach zwei Jahre lang im belgischen JM Honda Racing Team. Die Saison 2022 beendete er auf WM-Rang 16.

Nun sorgt seine Rückkehr in das KTM Sarholz Racing Team dafür, dass der 26-Jährige aus Bad Sulza 2023 seinen Fokus auf die ADAC MX Masters legt, die er schon 2018 für sich entschieden hatte. Außerdem sind MXGP-Einsätze im mitteleuropäischen Raum geplant.

Henry, wie gut hast du dich mit deiner neuen Sarholz-KTM bereits angefreundet?

Es ist ja eigentlich für fast alle ein relativ neues Motorrad gewesen, die 2023er-KTM ist ja schon ziemlich anders als die vorherigen Modelle. Ich bin nun nicht ganz fremd auf KTM und auch nicht fremd bei Sarholz. Es ist also relativ schnell und reibungslos vonstattengegangen.

Ich fühle mich gut auf dem Motorrad. Klar ist es noch relativ früh in der Saison. Wir waren jetzt bei zwei Vorbereitungsrennen, das hat von der Aussagekraft keinen ganz so hohen Stellenwert. Aber wenn alles jetzt schon funktioniert, sollte es natürlich eine erfolgreiche Saison werden.

Was ist für die Saison 2023 genau geplant, wie viele MXGP-WM-Einsätze dürfen wir erwarten?

Alle ADAC MX Masters und ich schätze, es werden sechs, sieben WM-Rennen – und zwar da, wo es erstens Sinn macht und zweitens nicht ganz so weit weg ist. Man muss dazu auch sagen, dass das ja alles Geld kostet, wenn du zu einem Nicht-Factory-Team gehörst. Deswegen muss man da auch Abstriche machen und deswegen geht es eben nicht nach Argentinien. Sechs oder sieben WM-Rennen sollten es aber werden.

Das klingt doch sehr ordentlich. Wir haben uns im Vorjahr einmal unterhalten, als sich abzeichnete, dass es mit einem MXGP-Platz für 2023 schwierig werden würde. Du meintest damals, dass es schade sei, keine komplette WM-Saison mehr zu bestreiten. Ich nehme an, ein WM-Fixplatz scheitert am Finanziellen?

Am Finanziellen und vielleicht auch an Sponsoren, mit denen dann vielleicht trotzdem eine ganze WM-Saison möglich wäre. Aber es ist, wie es ist. Klar ist es schade, dass es keine volle WM-Saison wird. Das ist logisch, aber warum sollte ich den ganzen Tag traurig darüber sein. Ich muss das Beste daraus machen und mit meinem Team die Rennen, bei denen ich am Start bin, so erfolgreich wie möglich bestreiten. Das sind eben die ADAC MX Masters und sechs bis sieben WM-Rennen – und dann gibt es noch genügend andere Rennen, bei denen man an einem freien Wochenende mitfahren könnte, wie die Dutch Masters zum Beispiel.

Welches Ziel hast du dir für die Saison gesteckt? Du zählst sicherlich zu den Favoriten auf den ADAC MX Masters-Titel.

Es kann sein, dass ich eine super Saison fahre und trotzdem nicht Meister werde. Ich hoffe aber, dass ich zumindest mit um den Titel kämpfen kann. Ansonsten sollte ein Podium drin sein. Natürlich sind bei den Masters einige gute Fahrer am Start, aber ich zähle mich da auch dazu. Deswegen sage ich, dass es nicht unmöglich ist, den Masters-Titel zu gewinnen.

Allerdings sollte das Ziel sein, einfach Wochenende für Wochenende eine gute Leistung abzurufen. Es sind ja drei Läufe pro Wochenende, deswegen muss man da immer wieder konstant dabei sein, wobei ich mit der Konstanz manchmal ein bisschen ein Problem hatte.

Bei der WM ist natürlich der Druck etwas weg. Es geht also darum, so gut wie möglich dabei zu sein und um Top-10-Platzierungen zu kämpfen. Das wäre schon gut.

Es ist jetzt natürlich noch weit weg, aber hast du vielleicht auch als Ziel im Hinterkopf, für 2024 eine Vollzeit-Rückkehr in die MXGP-WM anzustreben?

Da müssen wir zuerst sehen, wie ich fahre. Mein Ziel hängt natürlich auch an meinen Leistungen. Wenn ich die Masters gewinnen und in der WM in die Top-10 fahren kann, sollte das Ziel natürlich sein, wieder irgendwo in einem Team eine ganze WM-Saison zu bestreiten. Wenn ich allerdings nur mittelmäßige Leistungen einfahre, brauche ich auch keine Hoffnungen auf ein Werksmotorrad haben. Das ist logisch.

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