MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Masters Gaildorf: Max Nagl siegt, verletzte Zuschauer

Von Frank Quatember
Der Bayer Max Nagl siegte beim ADAC MX Masters in Gaildorf vor seinem wohl zukünftigen Teamkollegen Dean Ferris. Ein schwerer Unfall sorgte für einen Rennabbruch.

Wenig überraschend holte sich Honda-Pilot Max Nagl in seinem «Wohnzimmer» Gaildorf den Tagessieg, obwohl er den zweiten Lauf Gaststarter Dean Ferris auf der Factory-Husqvarna überlassen musste. An derlei «Teamwork» wird man sich in Zukunft vielleicht gewöhnen, schließlich wird der beste deutsche WM-Pilot nicht erst seit diesem Wochenende als sicherer Kandidat für das Team unter dem Finnen Antti Pyrhönen gehandelt.

Nach dem samstäglichen Dauerregen präsentierte sich die WM-Strecke in Gaildorf am Sonntag bei einem Mix aus Sonne und Wolken, die zunächst stark verschlammte Strecke trocknete in kürzester Zeit ab. Der erste Masters-Lauf verzögert sich allerdings, weil im Youngster-Rennen davor ein Fahrer in einer schnellen Bergabpassage äußerst unglücklich in ein Sponsorenzelt unmittelbar an der Strecke krachte. Der Unfall hatte mehrere verletzte Zuschauer zur Folge, deshalb begann der Masters-Start eine Stunde später als geplant.

Ausgangs der langen Zielgeraden übernahm Dean Ferris mit dem Holeshot das Kommando, dahinter touchierte Dennis Ullrich einen Strohballen, konnte aber akrobatisch Position 2 halten. Max Nagl ging am Start zunächst auf Nummer sicher, legte aber in der Folge deutlich den Hebel um, kassierte in nur einer Runde Ullrich und Ferris und setzt sich an die Spitze. Die hielt der Bayer problemlos bis zum Schluss, kommentierte das Renngeschehen aber mit Vorsicht: «Die Strecke hatte durch das Abtrocknen heftige Kanten bekommen, man musste sehr aufpassen.»

Masters-Favorit Ullrich kam als Zweiter ins Ziel und den letzten Podiumsplatz erkämpfte Husqvarna-Pilot Ferris. Der Australier erklärte nach dem Lauf: «Zunächst hatte ich einige Probleme und die Deutschen zogen vorbei. Danach fand ich meinen Speed und Linien, aber da waren sie schon zu weit weg.»

Viel Pech hatte Marcus Schiffer, der zweimal stürzte und dadurch wohl die Chance auf den Titel endgültig begraben muss. Der zweite Sarholz-Pilot Sébastien Pourcel hatte noch starke Schmerzen nach seinem Horrorsturz vor zwei Wochen in Jauer und konnte in Gaildorf nie sein echtes Leistungsvermögen zeigen.

Dennis Ullrich baute die Führung aus

Der zweite Lauf begann wie der erste, Ferris glänzte erneut mit dem Holeshot, gefolgt vom Sarholz-Duo Ullrich und Pourcel. Nagl patzte am Start und hatte für die folgenden Runden eine Menge Arbeit vor sich. Aber der Deutsche genoss die Aufholjagd: «Der Lauf war geil, das hat richtig Spaß gemacht. Der schlechte Start war nicht geplant. Ich musste richtig pushen, um Dean noch zu kriegen, leider hat es nicht ganz gereicht. Für die Fans war es bestimmt super anzuschauen. Insgesamt war es ein tolles Wochenende in Gaildorf

Mit dem Sieg im zweiten Lauf und Rang 2 auf dem Tagespodium zeigte Ferris alle Qualitäten eines GP-Piloten und war nach der Siegerehrung bester Laune: «Zwischen den GPs war das ein perfektes Wochenende. Ich freue mich vor allem über meine beiden Holeshots und danke meinem Team für die Chance, hier zu fahren.»

Dennis Ullrich schaffte es mit Rang 3 in der Gaildorfer Tagestabelle seinen Vorsprung in der Meisterschaft weiter auszubauen, er liegt nun mit satten 37 Punkten Vorsprung vor Marcus Schiffer in Führung. Grund genug, um zufrieden zu sein: «Auch wenn Lauf 2 nicht so gut funktioniert hat, war es ein sehr gutes Rennen für die Meisterschaft.»

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