Max Nagl (TM): Mit drei Fingern auf Rang 8
Max Nagl war beim Motocross der Nationen in RedBud der beste deutsche Fahrer
Der deutsche TM-Werksfahrer Max Nagl war alles andere als fit, als er in RedBud vor der schwierigen Aufgabe stand, in der OPEN-Klasse gleich zwei Rennen hintereinander fahren zu müssen.
«Ich kann den linken Ringfinger immer noch nicht beugen», erklärte der Weilheimer gegenüber SPEEDWEEK.com. «Hand und Finger waren getaped. Ich bin praktisch das ganze Wochenende mit 3 Fingern gefahren.»
Gestartet von Gate 24 in beiden Läufen hatte er zudem keinen optimalen Startplatz. Trotzdem gelang ihm in jedem Rennen ein guter Start. Im zweiten Rennen (OPEN&MX2) stürzte der Deutsche und musste eine Aufholjagd vom Ende des 40-köpfigen Fahrerfeldes starten, die ihm und der deutschen Nationalmannschaft mit Rang 11 das bis dahin beste Ergebnis verschaffte.
Im dritten und entscheidenden Rennen (MXGP&OPEN) knallte Nagl erneut einen seiner Blitzstarts heraus und befand sich von Beginn an in der Spitzengruppe. Von Rang 6 aus überholte er Ken Roczen (Honda), Gautier Paulin (Husqvarna) und Antonio Cairoli (KTM) und lag gegen Rennmitte auf Rang 4. 12 Minuten vor Rennende nahm er sich den gut aufgelegten, italienischen Kawasaki-Fahrer Alessandro Lupino vor und lag auf Rang 3 (!) hinter Glenn Coldenhoff und Jeffrey Herlings, als ihn ein Sturz zurückwarf.
«Meinen zehnwöchigen Trainingsrückstand, die Physis und natürlich meine nicht ausgeheilte linke Hand merke ich noch immer und am Ende des letzten Rennens war ich fertig. Es war ein harmloser Sturz, aber ich fiel leider aus den Top 3 zurück.»
Mit Rang 8 lieferte Nagl dennoch das beste Ergebnis für das DMSB-Team ab. Mt den Plätzen 11 und 8 war er dann auch der erfolgreichste deutsche Fahrer beim Motocross der Nationen 2018.
Für TM war Nagls Auftritt in den USA eine phänomenale Werbung. TM ist in den US-Nationals bislang nicht vertreten, hat aber einen US-Importeur. Zehntausende Fans an der Strecke und ein Millionenpublikum weltweit konnten sehen, wie ein italienischer Nischenhersteller gegen die global agierenden Marken auf amerikanischen Boden voll konkurrenzfähig war und den etablierten Herstellern um die Ohren fuhr. Ein besseres Saisonende konnte sich Nagl in Bezug auf seine Zukunft kaum wünschen.
«Es gibt leider noch keine Entscheidung», grübelte Nagl. «Aber in den nächsten Tagen werden wir erneut Gespräche führen. Ich bleibe optimistisch. Wir haben in diesem Jahr die TM wirklich gut weiterentwickelt und in RedBud konnte man sehen, was damit möglich ist. Es wäre für alle Seiten schade, wenn diese gute Entwicklung nicht fortgesetzt würde.»