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Spekulationen: Team USA ohne Eli Tomac (Yamaha)?

Von Thoralf Abgarjan
Aaron Plessinger (inks) gilt als wahrscheinlicher Kandidat für das MXoN

Aaron Plessinger (inks) gilt als wahrscheinlicher Kandidat für das MXoN

Für die US-Stars ist eine MXoN-Teilnahme problematisch, denn im September stehen noch die 3 SMX-Playoffs im Kalender, die in den USA höchste Priorität haben. Für Eli Tomac (Yamaha) steht danach noch die Supercross-WM an.

Auch in diesem Jahr gestaltet sich für US Team-Manager Roger De Coster die Aufstellung eines US-Teams schwierig. Das generelle Problem aller US-Fahrer besteht darin, dass der Saisonhöhepunkt mit den 3 SMX Playoffs im September noch bevorsteht. Bei den Playoffs werden die Karten am Ende der Saison fast komplett neu gemischt, auch wenn die im Supercross und Motocross erzielten Ergebnisse durchaus eine Rolle spielen.

Hintergrund ist das spezielle System der Playoffs: Die Summe der SMX-Punkte, bestehend aus Supercross und Motocross, definiert eine Punktzahl für das erste Playoff. Beispiel Chase Sexton: Der HRC-Werksfahrer hat am Ende der Supercross/Motocross-Saison 811 Punkte eingesammelt und erhält für Platz 1 der kombinierten Meisterschaften 25 Punkte. Ken Roczen (Suzuki) hat an den US Nationals mit Ausnahme von einem 450er Gastauftritt nicht teilgenommen, hat aber die Supercross-Meisterschaften auf dem 4. Rang beendet. In Summe belegt Roczen in der kombinierten SMX-Wertung mit 254 Zählern Rang 13 und ist damit automatisch für die Playoffs qualifiziert, denn die Top-20 sind gesetzt. Mit Rang 13 geht er mit 9 Punkten ins erste Playoff, hat also im direkten Vergleich zu Sexton einen Rückstand von nur 16 Punkten. Dieser Rückstand ist gering, denn mit jedem Playoff erhöht sich die erreichbare Punkteausbeute: Beim zweiten Playoff-Finale erhält der Sieger das Doppelte, also 50 Punkte für den Sieg und beim dritten Playoff das Dreifache, also 75 Punkte. Kurz gesagt: Die bisherigen Ergebnisse sind wichtig für das Erreichen der Top-20 und damit der Qualifikation, die Platzierungen spielen aber wegen der Wichtung der jeweiligen Playoffs eine untergeordnete Rolle.

Was hat das nun mit dem MXoN zu tun? Für die Fahrer in den USA sind die Playoffs in Wirklichkeit nach Supercross und Motocross eine dritte und sogar die wichtigste Meisterschaft. Jett Lawrence hat beste Siegeschancen, obwohl er bei den Nationals größtenteils ausgefallen ist. Ähnliches gilt für Fahrer wie Eli Tomac oder Cooper Webb.

Die Playoffs finden an 3 aufeinanderfolgenden Wochenenden statt, beginnend mit dem 7. September in Concord. Das Finale findet am 21. September in Las Vegas statt, zwei Wochen vor dem MXoN in Matterley Basin.

Klar ist: Für die US-Protagonisten haben die Playoffs höchste Priorität, denn erstens sind die SMX die wichtigsten US-Titel und zweitens gibt es dort Preisgelder in Millionenhöhe zu gewinnen. Das MXoN mag für die Biographie ganz nett sein, zum Geldverdienen sind sie eher nichts.

Das erklärt, warum sich Fahrer wie Haiden Deegan mit einer Zusage so schwer tun. Haiden ist in seinem Leben ausschließlich in den USA gefahren und er hat mit seinen 18 Lenzen vermutlich noch nicht einmal amerikanischen Boden verlassen. Als Aaron Plessinger im vergangenen Jahr zum MXoN nach Frankreich reiste, war das sein erster Renneinsatz außerhalb der USA. Aus der Perspektive der US-Stars kann man beim Motocross der Nationen wenig gewinnen, aber viel verlieren.

In den letzten Tagen wurde viel über Eli Tomac spekuliert. Erst hieß es, er stehe zur Verfügung, jetzt wieder nicht. Tomac wird aber definitiv bei den FIM-Supercross-Meisterschaften starten, die am 26. Oktober im kanadischen Vancouver beginnen. Tomac tritt dort an, um den Titel zu gewinnen und deshalb dürfte er sich kaum für eine MXoN-Teilnahme durchringen. Die wahrscheinlichste Besetzung des US-Teams scheint daher Sexton, Plessinger und Hymas zu sein.

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